Häupl vs. Strache

Polit-Schlacht um das Rathaus ist eröffnet

Wien
09.02.2009 17:45
Für Bürgermeister Häupl ist FPÖ-Chef Strache bei der Wiener Wahl Gegner Nummer eins - in der TV-Pressestunde am Sonntag nahm Strache diese Herausforderung an: Er trete "selbstverständlich als Bürgermeisterkandidat an", sagte Strache und eröffnete so schon jetzt einen langen Wahlkampf und die Schlacht um Wien.

Die Ausgangspositionen der beiden Kontrahenten von SPÖ und FPÖ sind klar: Häupl feierte bei der letzten Wahl 2005 einen klaren Sieg, schaffte damals zwar mit 49,1 Prozent knapp nicht die absolute Mehrheit an Stimmen, aber eine absolute Mandatsmehrheit, so dass die SPÖ im Wiener Rathaus seither damit allein ohne Koalitionspartner regieren kann. Die FPÖ, im Jahr 2005 noch politisch gebeutelt von der Spaltung in Blaue und Orange, schnitt mit knapp 15 Prozent für ihre Begriffe in der Bundeshauptstadt mäßig ab.

FPÖ marschiert in Umfragen Richtung 30 Prozent
Heute sieht die Situation anders aus: Die Wiener "Roten" bewegen sich in Umfragen derzeit in Richtung 40 Prozent - ein Umstand, der bei Häupl & Co. bereits die Alarmglocken hat läuten lassen. Die FPÖ hingegen marschiert von ihren 15 Prozent bei der letzten Gemeinderatswahl in Richtung 30 Prozent. Möglich, dass diese Marke bei der Wahl 2010 übersprungen wird. FPÖ-Chef Strache: "Wir hatten in Wien um das Jahr 2000 schon Umfragen mit 33% für die FPÖ. Das wollen wir wieder schaffen, und das ist auch möglich."

"Ich geniere mich für den Bürgermeister"
Hauptthemen von Strache im Wiener Wahlkampf: Schrankenlose Zuwanderung, hohe Arbeitslosigkeit, Gebührenerhöhungen, "und an allem ist Häupl schuld", so Strache. Bereits in der „Pressestunde“ ritt Strache scharfe Attacken gegen Häupl: "Ich sage Ihnen ganz offen, dass dieser Bürgermeister in Wien ein Bürgermeister ist, für den man sich genieren muss." Häupl habe die FPÖ unter anderem "quasi als Nazis beschimpft".

Häupl selbst konterte zuletzt angriffig, dass Strache und dessen FPÖ nur schimpfen und die Leute gegeneinander aufhetzen könnten - konstruktive Vorschläge seien von den Freiheitlichen ausgeblieben.

Hahn-ÖVP als Zünglein auf der Waage?
Eine Schlüsselrolle kommt im Duell Häupl gegen Strache Wiens ÖVP-Chef Hahn zu. Er sagte zuletzt in der "Presse", eine Koalition in Wien mit der FPÖ komme nicht in Frage, weil sich "Strache außerhalb unserer Kultur" bewege. Der gestrige Konter von Strache: Hahn zementiere damit Häupl als Bürgermeister ein.

Von Peter Gnam, Kronen Zeitung, und krone.at

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