Die Immunologen entwickeln vor allem Methoden, die verhindern sollen, dass nach einer Organtransplantation der Körper des Empfängers das Fremdgewebe abstößt. Im vergangenen Jahr behandelten sie bei Mäusen Immunzellen des Spendertieres mit dem Chemotherapeutikum Mitomycin und injizierten sie dann vor der Transplantation dem Organempfänger. Die veränderten Zellen wurden nicht angegriffen, und das Immunsystem des Empfängers akzeptierte auch das Gewebe des Spendertiers.
Mäuse wurden gegen MS immun
Nun nutzten die Wissenschaftler das Verfahren dazu, die Immunantwort bei Multipler Sklerose zu unterdrücken. Sie beluden Immunzellen von Mäusen mit einem markanten Eiweiß des Nervensystems, behandelten sie mit Mitomycin und injizierten sie wieder den Spendertieren. Danach waren die Mäuse resistent gegen die Experimentelle Autoimmune Enzephalitis - dem Pendant der Multiplen Sklerose.
"Die behandelten Zellen präsentieren das Zieleiweiß und unterdrücken gleichzeitig die Immunantwort", erklärt Studienleiter Peter Terness. "Dadurch gewöhnen sich die Immunzellen an das Protein und attackieren es später auch ohne Hemmstoff nicht mehr." Die Wissenschaftler wollen nun untersuchen, ob diese Methode auch gegen eine bereits bestehende Erkrankung hilft.
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