Im Zuge ihrer Studie untersuchten die amerikanischen Wissenschaftler, ob die mehrfache Bedeutung des Begriffes "Wärme" - das Wort ist nicht nur ein physikalischer Zustand, sondern steht auch für Nähe und symbolisiert etwas Angenehmes und Vertrautes - auch einen realen Hintergrund hat.
Positiveres Urteil bei warmen Händen
In einem ersten Versuch gaben die Forscher 41 Probandinnen eine Tasse Kaffee zu halten, während sie deren Personalien notierten. Manchmal war der Kaffee heiß, manchmal kalt. Anschließend bekamen die Versuchspersonen eine Kurzbeschreibung eines Menschen. Frauen, die zuvor den heißen Kaffee gehalten und daher warme Hände hatten, urteilten später deutlich positiver über die beschriebene Person als jene Frauen mit kalten Händen. Die körperliche Wärme führte dazu, dass die Frauen den Beschriebenen als selbstloser und liebevoller einschätzten.
Ein zweiter Versuch zeigte, dass die physische Wärme auch das Verhalten der befragten Personen beeinflusst. Hier sollten die Probanden als Lohn für die Teilnahme am Experiment entweder ein kleines Geschenk für sich selbst oder einen Geschenkgutschein für einen Freund aussuchen. Probanden mit warmen Händen wählten deutlich häufiger das Geschenk für einen Freund. Jene mit kalten Händen beschenkten sich vorzugsweise selbst.
Physische und psychische Wärme im Hirn eng verknüpft
Die Ergebnisse von Williams (Universität Colorado in Boulder) und Bargh (Yale Universität in New Haven, US-Staat Connecticut) unterstützen die Vermutung, dass in der sogenannten Inselrinde, die Teil der Großhirnrinde ist, sowohl physisches als auch psychologisches Wärmeempfinden verarbeitet werden. Demnach sind diese beiden Empfindungen auch eng verknüpft. Die Studie hilft zudem zu verstehen, warum bei Tier und Mensch körperliche Nähe und Wärme im Kindesalter unverzichtbar für eine gesunde emotionale Entwicklung und funktionierende zwischenmenschliche Beziehungen sind.
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