Saison zu Ende

Schild erleidet Unterschenkel-Trümmerbruch

Sport
10.10.2008 14:05
Ski-Star Marlies Schild muss die WM-Saison zwei Wochen vor dem Auftakt nach einem schweren Trainingssturz bereits wieder abhaken. Die Salzburgerin erlitt am Donnerstag bei einem Trainingssturz auf dem Rettenbachferner bei Sölden einen Trümmerbruch im linken Schien- und Wadenbein und einen Bruch des Schienbeinkopfes (im Bild eine Röntgenaufnahme vor der Operation) und fällt nach Angaben von Unfallchirurg Gernot Sperner rund sechs Monate aus. Sperner und sein Kollege Karl Golser haben die 27-jährige Slalom-Weltcupsiegerin am Donnerstagnachmittag im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck zwei Stunden lang operiert.

Schild war nach dem erfolgreich verlaufenen Eingriff bereits wieder ansprechbar. "Wir haben eine Unterschenkel-Verriegelungsmarknagelung und eine Verschraubung des Schienbeinkopfes durchgeführt", erklärte Sperner. Eine Prognose über den Heilungsverlauf sei schwierig. "Bei optimalem Heilungsverlauf kann sie in frühestens sechs Monaten wieder mit intensivem Training beginnen. In den nächsten Tagen wird sie bereits mit Krücken mobilisiert."

Zweite Operation in einer Woche
Ein wenig Sorgen bereitet dem Chirurgen eine 15 Zentimeter lange offene Wundfläche, die in einer zweiten Operation geschlossen werden muss. "Es besteht die Gefahr einer Entzündung", so der Mediziner. Wegen eines beginnenden Compartment-Syndroms (exzessive Schwellung der Muskulatur aufgrund von erhöhtem Gewebedruck durch ein Trauma), das zu Schädigungen von Blutgefäßen und Nerven hätte führen können, war eine Faszien-Spaltung nötig geworden. In rund einer Woche soll der nötige weitere Eingriff erfolgen, bei dem die Haut im Bereich der Muskel-Faszien wieder geschlossen (Sekundärnaht oder Hauttransplantation) wird.

Den Steckbrief von Marlies Schild findest du in der Infobox!

Schilds Lebensgefährte Benjamin Raich war vom Training am Pitztaler Gletscher nach Innsbruck gefahren. "Das ist ein Schock und es wird für sie sicher keine einfache Zeit. Aber es geht ihr schon etwas besser", betonte der 29-jährige Tiroler, der seiner Partnerin nach der Operation im Aufwachraum der Innsbrucker Klinik Trost zugesprochen hatte.

"Das ist ein schwerer Schlag für Marlies und für den Skiverband. Ihr Ausfall trifft auch die anderen in unserem Team, schließlich war Marlies nicht nur ein Vorbild, sondern auch ein wichtiger Anhaltspunkt im Training", meinte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum in einer ersten Stellungnahme.

Einfädler bei Riesentorlauf-Training
Die fünffache WM-Medaillengewinnerin hatte sich die schweren Verletzungen bei einem Einfädler während des Riesentorlauf-Trainings zugezogen. Die Saalfeldnerin hat in ihrer Karriere schon sechs Knieoperationen über sich ergehen lassen müssen.

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(Bild: KMM)



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