Großer Fang
Möglicher Kriegsverbrecher in Frankfurt verhaftet
Der per internationalem Haftbefehl gesuchte Mbarushimana ist einer der Führer der Hutu-Rebellen FDLR, die nach dem Völkermord in Ruanda 1994 über die Grenze in den Osten Kongos geflohen waren. Dem 44-Jährigen wird vorgeworfen, an der Ermordung von Angehörigen des Tutsi-Stammes beteiligt gewesen zu sein, als er gleichzeitig für das UN-Entwicklungsprogramm UNDP arbeitete.
Früheres Verfahren eingestellt
Mbarushimana befinde sich Untersuchungshaft und solle "heute oder morgen" dem Haftrichter vorgeführt werden, sagte Staatsanwalt Peter Rückert. Die ruandische Regierung sei über die Verhaftung informiert worden. Mbarushima war bereits 2001 im Kosovo festgenommen worden, wo er ebenfalls für die Vereinten Nationen im Einsatz war. Das Internationale Strafgericht zum Völkermord in Ruanda hatte die Ermittlungen 2002 jedoch eingestellt. Mbarushima hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Bei den monatelangen Massakern radikaler Hutu-Milizen an der Minderheit der Tutsi und gemäßigten Hutus wurden 1994 etwa 800.000 Menschen getötet. Die FDLR ging aus Angehörigen der ruandischen Armee und Milizen hervor, die nach dem Zusammenbruch ihrer Regierung in den benachbarten Kongo geflohen waren.
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