Die violette U2 fahre zum Happel-Stadion, die grüne U4 zum Hanappi-Stadion, so Häupl. "Ich hoffe, das ist in Ordnung", versuchte der Bürgermeister launige Plänkeleien zwischen Rapid- und Austria-Anhängern am prominent besetzten Podium zu schlichten.
Politik gab Ankick
Faymann sprach von der "Wichtigkeit des Nahverkehrs" und wies daraufhin, dass die Wiener U-Bahn jährlich so viele Gäste wie die ÖBB im ganzen Bundesgebiet transportieren würde. Nach den Reden begaben sich die Politvertreter vor ein eigens aufgebautes Tor, um mit mehr oder weniger ausgeprägte Treffsicherheit die Betriebsaufnahme auf der U2-Verlängerung anzukicken.
Im Anschluss an die offizielle Eröffnung tummelten sich zahlreiche Schaulustige um einen Platz in der knapp 900 Menschen fassenden Jungfern-Garnitur. Aufgrund des großen Andrangs schafften es jedoch etliche Anwesende nicht mehr in den durchgängigen "V-Wagen". Um das starke Aufkommen an Fahrgästen bewältigen zu können, wurde die U2 am Eröffnungstag in kürzeren Intervallen als im an Wochenenden üblichen Fünf-Minuten-Takt geführt.
Bau kostete 890 Millionen Euro
Die Errichtung des neuen Teilstücks hatte fünf Jahre in Anspruch genommen. Als besondere Herausforderung entpuppte sich dabei die Querung des Donaukanals unterhalb des Grundwasserniveaus. Spezielle Pumpanlagen mussten eingesetzt, das Erdreich stellenweise vereist werden. Die Baukosten betrugen 890 Millionen Euro. Insgesamt umfasst die Linie nun elf Stationen auf 7,4 Kilometern Länge. Und bald wird weitergebaut: Bis Ende 2010 soll die U2 bis zur Aspernstraße in der Donaustadt, ab 2013 bis zum Flugfeld Aspern verkehren.
Mit der Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe Schottenring-Stadion treten auch eine Reihe von Änderungen im umliegenden Öffi-Netz in Kraft: So verkehren die Autobuslinien 11A, 77A, 80A und 80B ab sofort auf anderen Routen. Die teils verlängerten Streckenführungen sollen die Straßenbahnlinie 21 ersetzen, die eingestellt wurde. Dies veranlasste die Wiener Grünen, während des Festaktes noch einmal ihren Appell "Rettet den 21er" mittels Transparent an die Stadtregierung zu richten.
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