Unfall in der Ostsee
Kreuzfahrtschiff auf Grund gelaufen
Unklar war am Sonntagnachmittag, inwieweit das Schiff weiterhin seetüchtig ist und ob eventuell eine Evakuierung der an Bord befindlichen Menschen aktuell werden könnte.
Als wahrscheinlichste Unfallursache vermutete der im Auftrag der lettischen Regierung an Ort und Stelle geeilte Verteidigungsminister Vinets Veldre ein Versehen. Der griechische Kapitän habe das Schiff offenbar gedreht, damit die Passagiere bessere Fotos vom Leuchtturm am Kap Kolka machen können, so der Minister. Dabei sei die "Mona Lisa" auf eine Sandbank aufgelaufen. Laut der baltischen Nachrichtenagentur BNS wird auch nicht ausgeschlossen, dass bei dem Navigationsfehler Alkohol im Spiel war. Das Wetter war zum Zeitpunkt des Unglücks um kurz vor 7:30 Uhr (Ortszeit, 6.30 MESZ) jedenfalls ausgezeichnet und die See ruhig.
Evakuierung der Passagiere in Vorbereitung
Die lettische Küstenwache beorderte noch am Vormittag mehrere Hilfsschiffe zum Unglücksort und traf Vorkehrungen für eine allfällige Evakuierung der Passagiere, falls das Kreuzfahrtschiff nicht aus eigener Kraft weiterfahren kann. Am Sonntag hoffte man jedoch darauf, dass eine derart aufwendige Aktion vermieden werden kann.
Bereits zweimal auf Grund gelaufen
Die "Mona Lisa" war im Rahmen einer Ostsee-Kreuzfahrt auf dem Weg von Danzig nach Riga und sollte anschließend nach Tallinn weiterfahren. Die meisten Passagiere dürften deutsche Urlauber sein. Die rund 200 Meter lange und knapp 29.000 Tonnen schwere "Mona Lisa" wurde in den 60er Jahren ursprünglich für eine schwedische Reederei in Großbritannien gebaut und wechselte seither mehrmals Eigentümer und Namen. Seit 2002 war sie hauptsächlich für den in Konkurs gegangenen deutschen Reiseveranstalter Holiday Reisen unterwegs war und gehört nun zur Flotte des Nachfolge-Unternehmens Lord Nelson Reisen. Die "Mona Lisa" lief bereits mehrmals auf Grund: Im Juli 2003 in der Nähe von Spitzbergen und im Mai 2004 in der Nähe des Markusplatzes in Venedig (siehe Bild).
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