Beziehung belastet

US-Studie: Singles leiden seltener an Depressionen

Wissenschaft
05.05.2013 08:00
Wenn es um seelische Gesundheit geht, ist man als Single besser dran als viele, die in einer Beziehung sind. Besonders Menschen mit sturen und unkooperativen Partnern sind gefährdet, an Depressionen zu erkranken, wie eine neue US-Studie zeigt. Abhängig von der Qualität der Beziehung kann das Risiko sich sogar verdoppeln, berichten Forscher aus Michigan.

Psychiater Alan Teo von der University of Michigan und seine Kollegen analysierten die Daten von über 5.000 erwachsenen Amerikanern. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit unkooperativen und sturen Partnern signifikant häufiger an Depressionen erkranken als jene, die ihren Partnern diese Eigenschaften nicht zuschreiben. Gegenüber Menschen die nicht in einer Ehe oder ehe-ähnlichen Partnerschaft leben, sei das Risiko sogar doppelt so groß, heißt es in einer Aussendung der Universität.

Die Probanden zwischen 25 und 75 Jahren wurden in der Langzeitstudie im Abstand von zehn Jahren zweimal zu ihren Beziehungen befragt. Bei der Analyse der Ergebnisse fanden die Forscher nun Faktoren, die bekanntermaßen Depressionen auslösen können. "Unsere Studie zeigte uns, dass die Qualität der Beziehungen ein hoher Risikofaktor für depressive Erkrankungen ist", so Teo. "Das ist das erste Mal, dass dieser Zusammenhang so dargestellt werden konnte."

Besser keine Beziehung als eine schlechte
Während die Resultate die Annahmen der Forscher bezüglich der Verbindung von Beziehungsqualität und Depressionen bestätigte, zeigte sich wider Erwarten keine Korrelation hinsichtlich der Häufigkeit von sozialen Beziehungen und Depressionen. Sogar sehr zurückgezogen lebende Probanden mit seltenen sozialen Kontakten hatten kein erhöhtes Erkrankungsrisiko.

Dieses Ergebnis sollte bei der Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen auf jeden Fall berücksichtigt werden, so Teo: "Es sollte wichtiger sein, eine Patientin zu fragen, wie sie die Beziehung zu ihrem Mann einschätzt, als sie zu fragen, ob sie eine hat." Die Studie wurde im Fachmagazin "PLOS One" veröffentlicht.

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