Meeresspiegel

Studie: Schnellster Anstieg seit 3000 Jahren

Wissenschaft
23.02.2016 12:24

Mithilfe höchst komplexer Analysen ist es US-Forschern nun gelungen, die Entwicklung des Meeresspiegels in den vergangenen 3000 Jahren zu rekonstruieren. Demnach ist der globale Meeresspiegel im 20. Jahrhundert rascher gestiegen als jemals zuvor. Alleine zwischen 1900 und 2000 stiegen die Pegel weltweit um 14 Zentimeter, so die Wissenschaftler.

Für die Studie wertete ein Team um Robert Kopp von der Rutgers University die Pegeldaten von 24 Standorten weltweit aus und rekonstruierten daraus zuerst die lokale, und anschließend die globale Entwicklung der Meeresspiegel. Aus den lokal sehr unterschiedlichen Werten und natürlichen Schwankungen einen genauen Gesamtwert für den vom Klimawandel verursachten Anstieg zu beziffern, sei eine statistische Herausforderung, so Kopp, denn "kein lokaler Pegelstand liefert uns den globalen Meeresspiegel".

Die erhobenen Daten seien besorgniserregend, so das Resümee der Wissenschaftler, die auch errechneten, wie sich die Meerespegel entwickelt hätten, wenn der Mensch durch seine Emissionen das Klima nicht angeheizt hätte. "Unsere Modelle deuten darauf hin, dass der globale Meeresspiegel ohne den Klimawandel im 20. Jahrhundert entweder bis zu drei Zentimeter gesunken oder bis zu sieben Zentimeter angestiegen wäre", schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Allein den US-Küsten wären dadurch allein seit 1950 etwa 4000 Überschwemmungen erspart geblieben.

Das 20. Jahrhundert sei in den vergangenen drei Jahrtausenden außergewöhnlich gewesen, so Kopp. "Und in den letzten 20 Jahren hat sich der Meeresspiegelanstieg sogar noch einmal beschleunigt", warnt der Wissenschaftler. Die Studie sei für den Meeresspiegel, was das berühmte Hockeyschläger-Diagramm (es stellt den Temperaturverlauf der Erde während der vergangenen 1000 Jahre dar und erhielt seinen Namen durch die Ähnlichkeit der Kurve mit der Form eines Hockeyschlägers, Anm.) für die globale Lufttemperatur ist, sagt Mitautor Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung.

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