Neues Konzept

“Innsbruck ist für Jungunternehmer grauenhaft”

Tirol
25.05.2015 18:52
Er ist motiviert und voller kreativer Ideen: Georg Dominguez, Initiator des Konzepts "Liebe & Lose". Der Innsbrucker feilte in den letzten zwei Jahren an einer Geschäftsidee, mit der er 1300 private Gönner, große Investoren und Institutionen überzeugte. Problem: Er findet keinen Vermieter in Innsbruck, der ihm vertraut.

"Vor knapp zwei Jahren entstand die Idee, einen verpackungsfreien Supermarkt mit knapp 1300 regionalen Produkten aus Tirol und der Umgebung zu eröffnen. Wir suchen mit Liebe die Ware aus und verkaufen sie lose, also offen an die Kunden", erklärt Georg Dominguez, Initiator der Geschäftsidee. Das "Liebe & Lose"-Konzept fand auf Anhieb großen Gefallen, wie die Finanzierungsmethode beweist: "Wir haben uns für das Crowdfunding, also die Finanzierung über viele kleine Investorenbeträge entschlossen. Innerhalb von drei Wochen kamen 50.000 Euro zusammen", freut sich der 35-Jährige. Prompt schlossen sich weitere Großinvestoren an. Zur Krönung heimste das Konzept dann auch noch vor knapp einem Monat den 1. Platz beim "Startup Live"-Wettbewerb für Jungunternehmer in Tirol ein.

Passende Immobilie in der Innsbrucker Innenstadt mühevoll gesucht

So weit, so gut. Der Eröffnung eines Geschäfts in der Innsbrucker Innenstadt würde damit nichts im Wege stehen – könnte man meinen, jedoch falsch gedacht. "Seit Ostern sind wir auf der Suche nach einer passenden Immobilie. In der Innenstadt gäbe es einige, jedoch kassieren wir eine Absage nach der anderen, obwohl wir alle Voraussetzungen erfüllen", so Dominguez. Auch die acht vorgelegten Empfehlungsschreiben – unter anderem von der Wirtschaftskammer, der Standortagentur Tirol und der Landesregierung – brachten bisher nichts. Die Absagen trudeln oft schon ein, bevor überhaupt ein persönliches Gespräch zwischen Vermieter und Dominguez stattgefunden hat. "Sie befürchten, dass unsere Lieferanten zu laut sind. Das kann aber nicht sein, da unsere Händler vom Land mit kleinen Fahrzeugen liefern. Und sie zweifeln an einer Eröffnung, da wir über keine Betriebsanlagengenehmigung verfügen. Dabei erhalten wir diese erst, wenn wir Mieter sind und einen Antrag stellen", schildert der Innsbrucker.

Deadline: Ende Juni

Mittlerweile ist der Jungunternehmer frustriert und fühlt sich im Stich gelassen. "Innsbruck ist für Start-ups grauenhaft", sagt er. Kann Dominguez nicht bis Ende Juni in ein Geschäft einziehen, weicht er auf umliegende Dörfer, wie Wattens, aus.

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