Unbenutzt verrostet

Strache: “Mähboot-Skandal ist Fall für die Justiz”

Österreich
07.05.2014 17:00
Jetzt wird die Korruptionsstaatsanwaltschaft eingeschaltet: Nach der Kritik des Stadtrechnungshofes am "Mähboot-Skandal" will die FPÖ eine Sachverhaltsdarstellung einbringen. Heinz-Christian Strache: "Dummheit alleine kann ja wohl kaum der Grund für diese Geldverschwendung sein."

Detailliert dokumentierte jetzt - wie berichtet - der Stadtrechnungshof die Steuergeldvernichtung bei der Magistratsabteilung 45: 1995 wurden unter dem damaligen Umweltstadtrat Fritz Svihalek das Mähboot "Donaustadt" um 1,4 Millionen Euro und der Transportkahn "Kaisermühlen" um 922.349 Euro bestellt. Zusätzlich wurden eine Landestation (252.754 Euro) sowie ein Sammelschacht (343.506 Euro) gebaut. Gesamtkosten für die Flotille, die kein einziges Mal (!) im Einsatz war: 2,9 Millionen Euro.

Diese Steuergeldverschwendung - seit 19 Jahren verrosten die Boote - bietet der FPÖ jetzt erneut Gelegenheit für massive Kritik an Rot-Grün: "Diese Vorgangsweise grenzt doch ans Kriminelle. Das muss jetzt einfach personelle Konsequenzen nach sich ziehen", sagt Heinz-Christian Strache nun zur "Krone".

Und der FPÖ-Chef kündigt an: "Die FPÖ wird jedenfalls die Korruptionsstaatsanwaltschaft einschalten. Dummheit alleine kann wohl nicht der Grund für so einen Skandal sein." Übrigens: Auch der jetzige Chef der MA 45, der bereits seit Jahren im Amt ist, ließ die um viel Geld gekauften Boote verrosten. Und gleichzeitig kassierten Privatfirmen für das Mähen der Algen 2,5 Millionen Euro.

Kommentar:Frank Sinatra und schrottreife Mähboote
Wer im Lebensqualitäts-Schlaraffia regiert, kann sich auch zwei Mähbooterln leisten, die so viel wie zwei hochseetaugliche Luxusjachten kosten: So hat der Wiener Stadtrechnungshof jetzt auf 25 Seiten penibel dokumentiert, wie die MA 45 (Wiener Gewässer) nach einer ohnehin nur 19 Jahre dauernden Entscheidungsfindung zum Entschluss kommt, die beiden 2,3 Millionen Euro teuren, aber nie verwendeten Mähboote zu verschrotten.

Dieses Stückerl der MA 45 müsste die zuständige Umweltstadträtin Ulli Sima eigentlich zum Toben bringen. Zumindest wär aber denkbar, dass dem Leiter der MA 45, Senatsrat Gerald Loew, nun eine offizielle Rüge drohen könnte (in Privatunternehmen gäb's ja ganz andere Folgen).

Dem ist - welch Überraschung - aber nicht so. Denn: "Eine konkrete Verantwortlichkeit kann in diesem Fall nicht festgestellt werden", erfuhr dazu die "Krone" aus dem Rathaus. Und als Nachsatz: "Der im Jahr 1995 amtierende Herr Stadtrat, dem wir diesen Krempel zu verdanken haben, hat eh die Höchststrafe ausgefasst - Fritz Svihalek muss bekanntlich als Frank-Sinatra-Interpret durch diverse Kellerlokale tingeln."

Apropos Parteikarriere: Die Wiener SPÖ rechnet offenbar mit einem grandiosen Triumph bei der Gemeinderatswahl 2015. Anders lässt sich sonst nämlich kaum erklären, warum sich die Genossen nun bereits drei Expertinnen für die Kommunikations-Agenden leisten.
Weil - laut Insidern - zwischen der stellvertretenden Landesparteisekretärin Katharina Schinner und Kommunikations-Chefin Claudia Nekvasil-Kelnhofer noch immer "ziemlich wild die Fetzen fliegen", werkelt nun auch noch eine dritte Medien-Lady - Lisa Werderitsch. Und nein, zu diesem Thema gab's keinen SPÖ-Pressetext...

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