"Konter" auf Kern

Strache: "Hütet euch vor falschen Propheten"

Österreich
14.01.2017 13:30

Nach der Grundsatzrede von Bundeskanzler Christian Kern am Mittwoch folgte am Samstag der "Konter" von Heinz-Christian Strache. Der FPÖ-Chef, dessen Partei aktuell in Umfragen führt, hielt eine Rede beim traditionellen freiheitlichen Neujahrstreffen in Salzburg. Strache unterstrich seine Anwartschaft auf den Kanzlersessel, geißelte die Schuldenpolitik der Regierung, Steuerbelastung und hohe Arbeitslosigkeit. Den Bundeskanzler bezeichnete er als "Meister der schön gekleideten Worthülsen" in "gefährlichsten Zeiten".

Strache erklärte gleich zu Beginn, man müsse Arbeitsplätze schaffen und Mindestlohn- sowie Pensionserhöhungen sicherstellen - anstatt Menschen "illegal nach Österreich hineinzulassen". Nach einem ausführlichen Exkurs (die Rede dauerte insgesamt rund 90 Minuten) durch die Problemzonen der Republik lobte der FPÖ-Obmann die Landesvetreter seiner Partei - die neue Salzburger FP-Chefin Marlene Svazek und vor allem Johann Gudenus, der in Wien Bürgermeister Michael Häupl "de Wadln vire richten" würde.

"Kanzlerkandidat heißt Strache"
Mithilfe von Norbert Hofer - der den anderen Parteien im ersten BP-Wahlgang gezeigt habe, "wo der Barthel den Most holt" -, Herbert Kickl und "vielen anderen Ministerkandidaten" werde die FPÖ das Land in eine bessere Zukunft führen. Der Kanzlerkandidat werde Heinz-Christian Strache heißen. Überhaupt verfüge die FPÖ über die "besten Persönlichkeiten" der heimischen Politik.

"Gestohlene" FPÖ-Ideen
Rot, Schwarz, Grün und NEOS (allesamt "Ankündigungsriesen und Umsetzungszwerge", die FPÖ-Ideen als eigene verkauften) hätten es gemeinsam gerade noch geschafft, einen freiheitlichen Bundespräsidenten zu verhindern. Deshalb sei es künftig umso wichtiger, "das Unmögliche möglich" und die FPÖ zur stärksten Kraft im Land zu machen. Man solle "zum Schmied gehen und nicht zum Schmiedl - nicht zu irgendwelchen halbweichen Kopierern".

"Was haben Sie gemacht, Herr Kurz?"
Kanzler Christian Kern und der SPÖ warf Strache "Hetzkampagnen und Dirty Campaigning" vor. Kurz darauf erklärte er Kerns Grundsatzrede zur Medieninszenierung und den Kanzler selbst zum "Donald Trump im Slim-fit-Anzug". Außenminister Sebastian Kurz kritisierte er vor allem wegen fehlender Rücknahmeabkommen in der Asylpolitik: "Was haben Sie in den letzten Jahren gemacht, Herr Sebastian Kurz?"

"Hütet euch vor falschen Propheten"
"Hütet euch vor falschen Propheten", warnte Strache schließlich sowohl vor "falschen" Politikern und "Systemverteidigern" als auch vor der viel zitierten Islamisierung Europas. "Wir befinden uns in den gefährlichsten Zeiten unseres Lebens." Was Österreich brauche, sei keine "Halbierung der Obergrenze", wie sie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (laut Strache ohnehin politisch tot) vorgeschlagen hatte, sondern eine "Null-Zuwanderung, ja eine Minus-Zuwanderung", ist sich der FPÖ-Chef und künftige Kanzerlkandidat sicher. Und wer "versucht, illegal einzureisen, gehört in Untersuchungshaft".

Bilder aus Salzburg:

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