Super-GAU blieb aus

10 Jahre Lkw-Maut: System hat sich bewährt

Österreich
29.12.2013 10:59
Am 1. Jänner 2004 wurde die kilometerabhängige Lkw-Maut in Österreich eingeführt. Wirtschaftsvertreter warnten vor explodierenden Transportkosten, Transitgegner vor Tausenden Lastwagen, die sich als Mautflüchtlinge durch die Städte wälzen, und Mitbewerber des Mauterrichters Kapsch TrafficCom sahen bereits einen technischen Super-GAU heraufdämmern. Bewahrheitet hat sich nichts davon.

Im Gegensatz zum deutschen Mautmodell funktionierte das heimische System von der ersten Stunde an nahezu klaglos. Österreich hatte auf die bewährte Mikrowellentechnik gesetzt, während die Deutschen die Satellitenüberwachung präferierten. Letztere galt zwar als moderner und flexibler, hatte aber Kinderkrankheiten. Die Zahl der Mautpreller bewegte sich vom Start weg bei unter zwei Prozent und ist über die Jahre stabil geblieben.

Rückgang beim Schwerverkehr wegen Wirtschaftskrise
Ein Rückgang beim Schwerverkehr konnte nicht festgestellt werden - ganz im Gegenteil. Für einen Einbruch beim Lkw-Transit sorgte nicht die Maut, sondern die Wirtschaftskrise ab dem Jahr 2008. Mittlerweile bewegt sich das Transportvolumen wiederum fast auf dem Vorkrisenniveau.

Für den Zustand des hochrangigen Straßennetzes (Autobahnen und Schnellstraßen) war die Maut für Schwerfahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht (gilt auch für Busse) ein Segen. Die staatliche Autobahnholding Asfinag finanziert sich ausschließlich über Mauteinnahmen, aus der Lkw-Maut kamen im Vorjahr 1,1 Milliarden Euro, aus der Pkw-Maut (Sondermautstrecken und Vignette) lukrierte die Asfinag im Vorjahr 519 Millionen Euro.

Transit weitgehend kein Thema mehr
Mit dem Start der Lkw-Maut am 1. Jänner 2004 lief auch der Transitvertrag mit der EU aus, der die Zahl der Lkws reglementiert hatte. Zuvor gab es massive Proteste gegen das Ende, Autobahnblockaden von Transitgegnern inklusive. Mittlerweile ist das Thema Transit aus der Tagespolitik verschwunden.

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