Papageien erschossen

Verdächtiger aus Fraham erleidet bei Verhör Kollaps

Oberösterreich
20.07.2010 09:34
Gemeiner geht's fast nimmer: In Fraham im Bezirk Eferding soll ein Anrainer mit einem Luftdruckgewehr innerhalb von drei Monaten in der Voliere eines Züchters drei edle Papageien im Gesamtwert von 20.000 Euro heimtückisch erschossen haben. Der Verdächtige wurde auf frischer Tat ertappt. Bei der Einvernahme erlitt der 65-Jährige einen Kollaps und kam ausgerechnet in jenes Spital, in dem der Züchter als Arzt tätig ist.

Der begeisterte Papageienzüchter und Unfallchirurg Dr. Erich Weidenholzer (Bild) datiert den Ursprung der ebenso heimtückischen wie unheimlichen Anschlagsserie auf seine Prachtvögel sogar auf den Herbst zurück. "Damals hatte ich erstmals vermehrt tote Vögel in meiner Voliere. Ich züchte seit dreißig Jahren Papageien, kenn mich gut aus. Wenn ein Vogel vollkommen gesund ist und am nächsten Tag plötzlich tot daliegt, stimmt offensichtlich etwas nicht", erklärt der 53-Jährige.

Weidenholzer überprüfte das Futter, ließ die toten und verletzten Papageien stets vom Tierarzt untersuchen. Doch das Rätsel löste sich erst, als bei einem der Vögel ein Brustdurchschuss auffiel. "Daraufhin habe ich in der Voliere an den Türen Einschüsse entdeckt, am Boden Projektile gefunden. Die anderen Tiere wurden auch obduziert, hatten Schussspuren", berichtet Weidenholzer empört über diese Eskalation der Bosheit. Bereits vor zwei Jahren waren bei ihm Fenster eingeschlagen worden und Eier auf die Voliere geflogen.

Verdächtiger liegt im Krankenbett
Schon vor zwei Monaten war ein 65-jähriger Anrainer, der anscheinend von dem Vogellärm genervt war, ergebnislos mit den Vorwürfen konfrontiert worden. Ende der Vorwoche soll der Verdächtige aber am Nachmittag erneut auf die Voliere geballert und einen dunkelroten Ara getötet haben. Ein weiterer Nachbar von Weidenholzer sah, wie der Heckenschütze mit dem Schießprügel in der Hand in seinen Bauernhof zurücklief, und rief die Polizei. Die Beamten nahmen dem Mann sein Luftdruckgewehr ab und erließen ein Waffenverbot.

Der 65-Jährige kollabierte bei der Einvernahme in seinem Garten und liegt seither im Krankenhaus Wels-Grieskirchen. Pikanterie am Rande: Dort arbeitet auch sein Opfer – als Chirurg.

von Christoph Gantner, "OÖ Krone"

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