Die Fensterscheiben sind geputzt, statt Schreibtischen stehen in den Büros jetzt Stockbetten - und im Innenhof des Hauses Derfflingerstraße 2 (ehemalige Post) in Linz spielen bereits Kinder. Gestern, Dienstag, begann das Innenministerium damit, 100 weitere Flüchtlinge in einem Groß-Quartier in Oberösterreich unterzubringen. Schon vor Monaten berichtete die "OÖ-Krone", dass sich Beamte im Wiener Innenministerium für den Gebäude-Komplex interessieren, jetzt sind die Würfel endgültig gefallen. Strategisch ist diese Unterbringung nicht uninteressant: Gegenüber des neuen Flüchtlingsquartiers befindet sich die oberösterreichische Regional-Direktion des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl, eine wichtige Anlaufstelle für Asylwerber in unserem Bundesland. Laut Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium werden heute, Mittwoch, weitere Flüchtlinge im Gebäude, das sich in öffentlichem Besitz befindet, einziehen.
"Und trotzdem hören wir ständig, dass wir die Quote nicht erfüllen"
Bereits in der Vorwoche benutzte Wien in Oberösterreich das Durchgriffsrecht und transportierte Flüchtlinge ins Steyregger CoHotel (wir berichteten). Im Sozialressort des Landes stößt das alles auf Unverständnis. Mit dem gestrigen Tag waren 198 Plätze für Flüchtlinge nicht belegt, ab nächster Woche kommen 500 neue hinzu. "Und trotzdem hören wir ständig, dass wir die Quote nicht erfüllen", sagt die scheidende SPÖ-Landesrätin Gertraud Jahn. Übrigens: In Bundes- und Landesversorgung werden bis Ende des Jahres insgesamt voraussichtlich 10.000 Asylwerber in OÖ versorgt. Aktuell sind es 9007, die restlichen werden erwartet.
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