Crash mit Lkws

Sechs Tote bei schwerem Busunfall auf der A21

Niederösterreich
22.02.2010 08:42
Sechs Tote und 37 Verletzte: Das ist die Horrorbilanz des folgenschwersten Bus-Unglücks in Österreich seit knapp zehn Jahren. Ungebremst - in vollem Tempo also - krachte ein vollbesetzter Autobus auf der Außenringautobahn bei Heiligenkreuz (Bezirk Baden) mit der Glasfront frontal gegen das Heck eines Lasters und katapultierte das tonnenschwere Gefährt gegen einen Sattelschlepper. Sekundenschlaf könnte die Ursache für die Tragödie sein.

Den Hilfskommandos, die am Montag knapp nach Mitternacht am Unfallort eintrafen, bot sich ein Bild des Schreckens: Verletzte, die in der Dunkelheit auf der Autobahn umherirrten und schreiende Opfer. Eingeklemmt im Buswrack inmitten ihrer toten Freunde, hofften und beteten sie um Rettung. „Es war der reinste Horror. Ich habe sieben Verletzte versorgt. Doch bei so viel Leid hat man einfach zu wenig Hände“, schilderte Jürgen Paukovics, Helfer der ersten Minute, das Unfalldrama.

Bei Minustemperaturen galt es zudem, die Opfer mit Decken zu wärmen. 17 Rettungsteams und 60 Feuerwehrleute des Kommandos Mödling gelang es, alle 37 Verletzten – unter ihnen eine Schwangere – zu bergen und in die umliegenden Spitäler einzuliefern.
Wie es zu der Bus-Tragödie kommen konnte, soll von Experten geklärt werden. Fest steht, dass der Lenker eines Sattelschleppers kurz vor Mitternacht auf der ersten Spur der A21 gebremst hat. „Ich habe vor mir zwei weitere Schwerfahrzeuge und eine dunkle Rauchwolke gesehen“, das gab der Rumäne sinngemäß bei der Einvernahme an.

Danach ging alles Schlag auf Schlag: Nur Sekunden später bohrte sich ein slowakischer Lkw samt Anhänger in den im Schritttempo dahinrollenden Laster. Nahezu gleichzeitig donnerte daraufhin der SETRA-Bus mit Münchner Kennzeichen in die beiden Unfall-Laster.
Dabei wurden der slowakische Fernfahrer und sein Beifahrer wie in einem riesigen Schraubstock aus Blech und Stahl eingeklemmt. Dennoch gelang es den Florianijüngern, die Schwerverletzten zu befreien.

Für sechs Bus-Insassen kam allerdings jede Hilfe zu spät: Sie wurden in den Trümmern grauenhaft zermalmt. Bei den Opfern handelt es sich vorwiegend um Kosovaren. EU-Gastarbeiter, die nach einem Besuch in der Heimat auf dem Weg nach Deutschland waren.

von Christoph Matzl, Michael Pommer (Kronen Zeitung) und noe.krone.at
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