"Warum Laura?"

Ganzes Dorf trauert um bei Staplerunfall getötete 5-Jährige

Niederösterreich
15.05.2010 19:45
Die Fensterläden und Tore sind geschlossen, auf den Straßen sind kaum Menschen, es ist still in St. Margarethen im Bezirk St. Pölten. Keine 24 Stunden nachdem ein fünfjähriges Mädchen bei einem tragischen Unfall vom Gabelstapler ihres Vaters erdrückt worden und gestorben war, ist der Schock überall deutlich spürbar. Eine tief betroffene Nachbarin: "Ich hörte sie vor ihrem Tod noch singen."

Laut Polizei war der 33-jährige Vater des Mädchens mit dem Stapler auf einem asphaltierten Güterweg unterwegs – die Tochter saß auf seinem Schoß. Unmittelbar nach einer Brücke geriet das Gefährt auf das Bankett und außer Kontrolle – anschließend stürzte der Stapler über eine Böschung in einen Acker. Während der Vater unverletzt davonkam, wurde das Kind unter dem Stapler eingeklemmt. An die Unfallstelle war neben einem Rettungswagen auch ein Notarzt-Helikopter entsandt worden. Wiederbelebungsversuche nach der Bergung des Kleinkindes durch die Feuerwehr seien jedoch erfolglos geblieben. Das Mädchen starb noch am Unfallort. Der Vater musste von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.

"Noch nie da gewesene Tragödie"
Warum? Warum Laura? Schon alleine der Gedanke an den Schmerz, den Jürgen und Stefanie D. nach dem entsetzlichen Tod ihrer Tochter empfinden müssen, lässt jeden erschaudern. "Wir alle kennen Lauras Vater, wissen, wie sehr er sein kleines Mädchen geliebt hat. In unserem Dorf ist eine noch nie da gewesene Tragödie geschehen", so die Vize-Bürgermeisterin Brigitte Thallauer. Eine Nachbarin der Familie D., die anonym bleiben will, konnte sich im Gespräch mit der Krone noch genau an die Minuten vor dem tödlichen Unfall erinnern: "Der kleine Blondschopf sprang vergnügt auf einer Wiese herum, pflückte Blumen und sang Kinderlieder."

Dann wollte die Vierjährige unbedingt bei ihrem Papa sein, mit ihm Gabelstapler fahren. Der Automechaniker erfüllte seiner Tochter diesen Wunsch – und musste so das Schrecklichste erleben, was einem Vater passieren kann. Unfassbar: Dies ist nicht der erste Schicksalsschlag von Jürgen D. Dorfbewohner berichten, dass seine Mutter an einem Heiligen Abend an einem Stück Brot erstickt war.

von Brigitte Blabsreiter und Erich Schönauer, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele