Hochwasser

Bürgermeister nach Morddrohung zurückgetreten

Niederösterreich
03.07.2009 16:10
Die enormen Schäden durch die schier unendlichen Regengüsse sorgen in Niederösterreich für bedenkliche Entwicklungen: Nach telefonischen Morddrohungen - "Weil ihr seit 2002 nichts gegen weitere Flutkatastrophen gemacht habt!" - traten in Emmersdorf Bürgermeister Ferdinand Brandhofer und sein Vize Johannes Leitner zurück. "Ein schlechtes Bild, man darf derartigen Irren doch nicht nachgeben", meinen indes andere Politiker.

Die freiwilligen Helfer kommen unterdessen nicht zur Ruhe: In vielen Regionen des Landes sind sie nach dem Hochwasser immer noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt - zusätzlich gibt es jeden Tag nach heftigen Gewittergüssen weitere Flut-Einsätze. Landeskommandant Josef Buchta: "Wir sind in ständiger Bereitschaft."

Keller auspumpen, das Hab und Gut der verzweifelten Familien retten, Straßen räumen - für Tausende Feuerwehrmänner seit Dienstag vor einer Woche leider die tägliche Arbeit. Denn heftige Gewitter lösen in vielen Bezirken immer wieder Überschwemmungsalarm aus.

Abwicklung der Hilfszahlungen ist voll angelaufen
Nach nur zwei Tagen waren bereits 136 Schadensfälle eingereicht, 86 davon konnten schon erledigt werden. Bisher sind 575.000 Euro an Fördermitteln ausbezahlt worden. "Knapp zwei Millionen Euro liegen bereit. Wenn mehr Geld notwendig ist, stocken wir diese Summe natürlich auf", erklärt Landeshauptmann Erwin Pröll.

Betroffen von den Folgen der Überflutungen sind auch viele Bahnpendler, da vor allem im Mostviertel Gleisanlagen unterspült wurden. Ein ÖBB-Sprecher: "Die Verbindung zwischen Obergrafendorf und Mank sowie die Strecken von Gstadt nach Lunz am See und nach Ybbsitz sind derzeit gesperrt."

Finanzielle Hilfe für Unternehmer
Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) teilte in einer Aussendung am Samstag mit, dass niederösterreichische Unternehmen zusätzlich zu den bereits beschlossenen Soforthilfemaßnahmen mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket rechnen können. Insgesamt stünden dafür bis zu 3,5 Mio. Euro zur Verfügung, hieß es in einer Aussendung. Laut ersten Schätzungen sei mit 200 bis 300 Schadensfällen im ganzen Land zu rechnen, so Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. Der Großteil davon dürfte auf Niederösterreich entfallen.

von Lukas Lusetzky und Christoph Weisgram (Kronen Zeitung) und krone.at

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