Bart-WM

220 Bartträger wetteifern in Berlin um WM-Titel

Viral
01.10.2005 18:42
In Berlin sind am Samstag rund 220 Bartträger zur Weltmeisterschaft der Bärte angetreten. Die Teilnehmer kamen aus 20 Ländern und stellten sich in Kategorien wie Schnauzbart, Kinn- und Backenbärte oder Vollbärte der Jury. Besonders kreative Bartträger, die nicht in das Schema passen, konnten im Freistil gegeneinander antreten. Haargel, Bartwachs und Schaumfestiger waren teilweise erlaubt.

Einer trug ein Piratenkostüm. Der Nächste hatte sich passend zum langen Rauschebart als Nikolaus verkleidet. Ein dritter hatte ein Gesicht wie ein Musketier. Zur Eröffnung der Weltmeisterschaft der Bärte zogen 220 Bartträger aus 20 Ländern feierlich zum Henry-Maske-Song "Conquest of Paradise" auf die Bühne einer Gaststätte in Berlin. Einer zückte seinen Säbel, ein Bayer jodelte und das Publikum grölte. Es war eine Mischung aus Oktoberfest und Kostümball. Was die Männer verband: Sie alle lieben ihren Bart und haben daraus ein Hobby gemacht. In Deutschland gibt es 15 Bartclubs, wie die Experten berichten.

Die Tegeler Seeterrassen, wo normalerweise Hochzeiten und Jubiläen gefeiert werden, waren an diesem Samstag Treffpunkt für Bartliebhaber aus der ganzen Welt. Ob "Schnauzbart Dali" oder "kaiserlicher Backenbart" - die Vorgaben waren klar festgelegt. Trends gibt es nicht, erklärte Lutz Giese, der Präsident des 1. Berliner Bart-Clubs. Wer in kein Schema passte, konnte in den Kategorien Schnauzbart, Kinn- und Backenbart sowie Vollbart im Freistil antreten.

Auch beim Bart musste ein bisschen Ordnung sein. Lange Gesichter gab es am Morgen, als die Vorjury einigen Teilnehmern beschied, dass sie nicht in der gewünschten Kategorie antreten dürfen. Giese wies den Vorwurf übermäßiger deutscher Regelungswut aber von sich. "Die Regeln sind zuvor bekannt gewesen und jeder Verein hat die Möglichkeit gehabt, seine Mitglieder rechtzeitig darauf hinzuweisen", sagte er.

Die gute Stimmung ließ sich jedoch keiner der Teilnehmer vermiesen. Die Biergläser waren schon am Mittag leer: Es ging in erster Linie um den Spaß und darum, alte Bekannte wieder zu treffen. Hervé Diebolt aus dem Elsass und Helmut Huck aus Bayern kennen sich zum Beispiel seit Jahren. Weil es in Frankreich keine Bartclubs mehr gibt, hat er sich jetzt entschieden, Mitglied bei seinen Freunden im Club Ostbayern zu werden.

Beide traten in der gleichen Kategorie an, konnten unterschiedlicher jedoch nicht aussehen. Diebolt hatte seinen schwarzen Backenbart zur Seite gekämmt und trug eine französische Feuerwehr-Uniform. Huck hatte seine Lederhosen aus dem Schrank geholt und seinen Bart zu Kringeln gezwirbelt. Zweieinhalb Stunden dauerte das Styling am Morgen, geholfen haben seine beiden Kinder. Im Alltag trägt er den Bart seit 35 Jahren offen, alles andere nähme zu viel Zeit in Anspruch.

"Schnauzbart Naturale"
In der ersten Kategorie stand der Sieger schon früh fest: Der Schotte Jamie Wilson hat den Wettbewerb "Schnauzbart Naturale" gewonnen. Sein gepflegtes Bärtchen kringelte sich auch ohne Hilfsmittel Richtung Nase. Sein Schottenrock wippte, als er sich bei der Jury bedankte. Ein Konkurrent im Mongolen-Kostüm versuchte, fahnenschwenkend Stimmung zu machen. Die Jury, in der Experten des Friseurhandwerks saßen, zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt.

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