1-Kilo-Brocken

Meteorit belebt Debatte über Leben auf dem Mars

Wissenschaft
04.12.2014 12:07
Ein kleiner Meteorit vom Mars, der vor drei Jahren auf die Erde gestürzt ist, gibt der Diskussion um Leben auf dem Roten Planeten neue Nahrung. Der Grund: In Rissen des Brockens analysierte eine internationale Forschergruppe organische Kohlenstoffverbindungen, die Überreste von biologischen Prozesse sein könnten.

Das könne auf früheres Leben auf dem Mars hindeuten, heißt es in der Studie, die in der Fachzeitschrift "Meteoritics and Planetary Sciences" veröffentlicht wurde. "Derzeit gibt es keine andere Erklärung, die uns mehr überzeugt", betonte Philippe Gillet von der Schweizer Polytechnik-Hochschule in Lausanne, die an der Untersuchung, an der auch Forscher aus Deutschland, China und Japan teilgenommen haben, beteiligt war.

Reich an organischen Verbindungen
Der kleine Meteorit, der nach seiner Aufprallstelle, einem kleinen Ort in der marokkanischen Wüste, "Tissint" getauft wurde, landete am 18. Juli 2011. Er hatte sich den Wissenschaftlern zufolge nach einem Asteroideneinschlag vom Mars gelöst. Den Analysen zufolge drang eine an "organischen Elementen reiche Flüssigkeit", die Vorläufern des irdischen Erdöls ähnelt, in Risse des Gesteins, als dieses noch zum Mars gehörte.

Allerdings sei es schwierig, dies mit völliger Gewissheit zu behaupten, räumte Gillet ein. Für Studien, die zu anderen Ergebnissen gelangten, sei er "völlig offen". Die ersten Analysen seien immerhin geeignet, die Diskussion über eine mögliche "biologische Aktivität auf dem Mars - zumindest in der Vergangenheit - neu zu beleben".

Im Naturhistorischen Museum zu bewundern
Der Meteorit "Tissint" ist erst der fünfte durch Augenzeugen belegte Fall eines Marsmeteoriten und der zweitgrößte, was die gesammelte Gesamtmasse anbelangt. Der knapp ein Kilo schwere, mehr als faustgroße schwarze Stein ist das größte bekannte Einzelstück dieses Falls. Er wurde vom Naturhistorischen Museum Wien angekauft, wo er seit Ende 2012 im Meteoritensaal zu bewundern ist.

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