Keine Stressreaktion

Hunde gähnen aus Mitgefühl für ihre Besitzer

Wissenschaft
08.08.2013 06:00
Wenn die Besitzer von Hunden gähnen, dann lässt das ihre vierbeinigen Lieblinge nicht kalt. Sie gähnen ebenfalls - und zwar vermutlich aus Mitgefühl, wie jetzt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Universität Tokio ergeben hat.

Dass sich die Vierbeiner vom Gähnen anstecken lassen, wusste man bereits, unklar war bisher jedoch, ob das auf ein rudimentäres Einfühlungsvermögen bei Hunden zurückgeht oder etwa eine Art Stressreaktion ist.

Gähnen der Hunde ist mitfühlende Reaktion
Teresa Romero und ihre Kollegen von der Universität Tokio fanden nun heraus, dass sich Hunde deutlich mehr vom Gähnen ihrer Besitzer anstecken lassen als von Fremden. Dies lege die Vermutung nahe, dass es eine mitfühlende Reaktion sei, schreiben die Forscher im Fachjournal "PLOS One".

In den Versuchen hatten 25 Hunde ihren Besitzern sowie ihnen Unbekannten zunächst beim lautstarken Gähnen zugeschaut und dann beim lautlosen Öffnen des Mundes. Bei 21 der Hunde wurde zudem der Herzschlag während der Versuche gemessen.

Emotionale Nähe ist entscheidend
Die Tiere hätten sich deutlich öfter vom Gähnen der Menschen anstecken lassen als beim kontrollierten Mundöffnen, schreiben die Forscher. Bemerkenswert sei dabei gewesen, dass die Vierbeiner signifikant häufiger beim Anblick ihrer Besitzer gegähnt hätten als beim Anblick der fremden Testpersonen. Dies zeige, dass das ansteckende Gähnen bei Hunden in Zusammenhang mit dem Grad der emotionalen Nähe stehe. Zudem habe sich der Herzschlag bei den Untersuchungen nicht unterschieden, was ein Hinweis darauf sei, dass das Phänomen des ansteckenden Gähnens nichts mit Stress zu tun habe.

Gähnen ist bei Wirbeltieren nicht ungewöhnlich. Domestizierte Hunde können zudem besonders gut soziale und kommunikative Hinweise von Menschen wie Blicke oder Fingerzeige verstehen. Die genauen Ursachen für das ansteckende Gähnen unter Menschen und Tieren sind unbekannt. Während einige Forscher es für einen angeborenen Mechanismus halten, führen die meisten es auf erlerntes Mitgefühl zurück.

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