Rezeptor deaktiviert

Forscher erzeugen Mäuse-Embryonen ohne Geschlecht

Wissenschaft
03.01.2013 23:00
Forscher der Universität Genf haben Mäuse-Embryonen (Bild) erzeugt, die weder männlich noch weiblich sind. Mit ihrer Arbeit ergründen sie die zentrale Rolle von Insulin sowie der beiden Wachstumshormone IGF1 und IGF2 bei der Geschlechtsbestimmung.

Für ihre Studie haben Wissenschaftler um Serge Nef (darunter auch Forscher der Kyoto University) bei transgenen Mäuse-Embryonen die Rezeptoren für Insulin und die IGFs genetisch deaktiviert, wie die Uni Genf am Donnerstag in einer Aussendung schrieb. Die Mäuse konnten folglich weder Hoden oder Eierstöcke noch Nebennierenorgane entwickeln, berichten die Forscher im Fachblatt "PLOS Genetics".

Dass der Ernährungs- und Wachstumsstoffwechsel mit der Fortpflanzungsregulierung zusammenhängt, ist schon lange bekannt. So erklärt sich auch, warum stark unter- oder übergewichtige Frauen oft unfruchtbar sind. Die Studie ziele darauf ab, die frühen Phasen der Geschlechtsbestimmung besser zu verstehen, aber auch die Entstehung von Intersexualität, die bisher noch nicht gut erklärt sei, sagte Nef.

Bei Säugetieren beginnt die Geschlechtsbestimmung mit der Übertragung eines X- oder Y-Chromosoms durch das Spermium auf ein Ei. Dies bestimmt das genetische Geschlecht des Embryos. Anschließend entwickeln sich die Eierstöcke oder Hoden, die jene Geschlechtshormone produzieren, die den Fötus verweiblichen oder vermännlichen.

Läuft in diesem Prozess etwas falsch, können Kinder mit uneindeutigem Geschlecht zur Welt kommen. Solche intersexuellen Phänomene sind beim Menschen relativ häufig, sie betreffen etwa eines von 3.000 Neugeborenen, wie die Uni Genf schrieb. In den meisten Fällen blieben die genetischen Ursachen solcher Veränderungen unbekannt.

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