Batteriebetrieben

Airbus-Konzern stellt erstes Elektroflugzeug vor

Das Airbus-Elektroflugzeug E-Fan

(Bild: APA/EPA/Caroline Blumberg)

(Bild: APA/EPA/CAROLINE BLUMBERG)

Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus hat am Freitag in Merignac im Südwesten Frankreichs sein erstes Elektroflugzeug vorgestellt. Das Unternehmen will kleinere Regionalflugzeuge mit Hybrid-Antrieb entwickeln. Ziel sei eine Maschine mit 70 bis 90 Sitzen, die "voll elektrisch" starte und lande, sagte Technikchef Jean Botti in München. "Das wird uns jetzt die nächsten 15 bis 20 Jahre beschäftigen."

Die "E-Fan" getaufte Maschine fliege zurzeit 35 Minuten im Batteriebetrieb, Ziel sei eine Stunde. Danach soll eine Version mit drei Stunden Flugzeit entwickelt werden, so das Unternehmen. "Wir wollen überhaupt keine Schadstoffemissionen mehr haben und überhaupt keinen Lärmpegel mehr", sagte Botti. Der Konzern habe bereits vor sechs Jahren mit dem Bau eines kleinen elektrischen Flugzeugs begonnen, das seither weiter entwickelt werde.

Airbus habe heute Maschinen mit "150 Sitzen plus" im Angebot. Künftig könne man mit kleineren Hybridversionen, also Flugzeugen mit einer Kombination aus konventionellem und elektrischem Antrieb, einen neuen Markt erschließen.

Schwere Akkus als Knackpunkt
Ein Problem seien die schweren Lithium-Polymer-Akkus. "Das bereitet uns Kopfschmerzen", räumte Botti ein. Airbus schaue sich Elektroautos an, "um von ihnen etwas zu lernen". Er selbst habe vor mehr als 20 Jahren bei General Motors an der Entwicklung erster batteriebetriebener Fahrzeuge mitgearbeitet und wisse daher, dass es bis zur Marktreife lange dauern könne. Botti rechnet damit, dass die Produktion Ende 2017 laufen wird. Einen Prototypen für den Hybrid-Regionalflieger wünsche er sich für 2030.

Gebaut werden sollen die neuen Flugzeuge in Bordeaux von einer Tochter namens VoltAir, die Airbus vor der Sommerpause gründen will. Wie hoch die Investitionen für die Elektro- und Hybridmaschinen sind, ließ der Technikvorstand offen. Das Projekt werde unter anderem von der französischen Regierung unterstützt.