Gesetze, Steuern...

Was Sie bei einem Nebenjob beachten sollten

Wirtschaft
24.02.2015 13:25
Wer zusätzlich zu seiner beruflichen Haupttätigkeit ein zweites Standbein sucht oder sein Einkommen aufbessern will bzw. muss, sieht sich vor einer Vielzahl an Möglichkeiten. Doch es gilt, ein paar Dinge zu beachten, damit die Rechnung wirklich aufgeht und es am Ende nicht heißt "Außer Spesen nichts gewesen".

Gesetzliche Grundlage
Einem Arbeitnehmer steht es zu, in seiner Freizeit zu tun und zu lassen, was er möchte. Das betrifft auch das Thema Nebenjob. Allerdings sollten Sie den Arbeitsvertrag Ihres Haupterwerbes genau durchlesen. Denn hier kann vereinbart sein, dass Sie einem Zusatzerwerb nur unter bestimmten Bedingungen nachgehen dürfen. So kann beispielsweise verlangt werden, dass eine Nebenbeschäftigung der Zustimmung des Arbeitgebers bedarf.

Meist ist die Aufnahme eines Zusatzerwerbs auch nur dann gestattet, wenn sich dieser nicht auf die Arbeitsleistung auswirkt. Haben Sie beispielsweise einen normalen 40-Stunden-Job und gehen zusätzlich noch 15 Stunden in der Woche nachts arbeiten, dann wird dies wahrscheinlich Ihre Konzentrationsfähigkeit und damit Ihre Leistung beeinträchtigen. Ihr Vorgesetzter darf Ihnen daher den Nebenerwerb untersagen. Auch Nebenjobs bei direkten Konkurrenten sind verständlicherweise nicht gerne gesehen.

Vorsicht vor Tricks
Oft versprechen Anzeigen wie "Wollen Sie nebenbei schnell viel Geld verdienen? Arbeiten von zu Hause, großartige Einkommensperspektive" einen guten Verdienst mit wenig Aufwand. Doch hier sollten Ihre Alarmglocken schrillen – der Einzige, der hier gut verdienen wird, ist der Auftraggeber, dem Arbeitswilligen wird meist nur Geld aus der Tasche gezogen. Ein klassisches Beispiel sind in Heimarbeit zu frankierende Briefumschläge, die oft selbst gekauft werden müssen. Sind diese dann fertig vorbereitet und an den Auftraggeber verschickt, dann fließt oft kein Geld, da angeblich falsch gearbeitet wurde, die Schrift nicht schön genug war – und schon war der ganze Aufwand umsonst.

Auch das Sammeln von Kontaktadressen mit entsprechender Vergütung pro Kontakt wird oft nicht vereinbarungsgemäß verrechnet – die Adressen seien nicht brauchbar, die Kontakte nicht das, was man sich vorgestellt habe – und es wird nicht bezahlt. Generell sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie vorab in Material oder einen Produktvorrat investieren müssen, Lizenzen erwerben oder teure Schulungen durchlaufen müssen. Daher: Finger weg vom schnellen Geld, das führt oft nur zu schnellem Frust.

Organisatorisches
Achten Sie darauf, sich einen Nebenjob zu suchen, der sich gut in Ihren Tagesablauf einfügt und Ihren Haupterwerb nicht beeinträchtigt. Überlegen Sie sich, wie viel Zeit Sie investieren können oder wollen, damit Ihre Freizeit nicht leidet. Grundsätzlich können Sie mehrmals pro Woche abends arbeiten oder sich Gelegenheitsjobs suchen, die geblockt zum Beispiel an einem Wochenende erledigt werden können.

Ersteres hat den Vorteil, dass Sie am Wochenende Zeit zum Abschalten haben, Letzteres blockt Ihren Aufwand und ist damit effizienter. Typische Nebenjobs können beispielsweise im Veranstaltungs- oder Gastronomiebereich durchgeführt werden. Aber auch im handwerklichen Bereich bzw. als Haushaltshilfe, bei der Kinderbetreuung oder als Nachhilfe gibt es viele Möglichkeiten, nebenbei gutes Geld zu verdienen.

Steuer und Sozialversicherung
Meist ist es so, dass Sie Ihren Nebenjob in einem freien Dienstverhältnis bzw. als Selbständiger erfüllen, daher Ihr Einkommen selbst versteuern und dafür auch Sozialversicherung zahlen müssen. Es gibt jedoch gewisse Grenzen, innerhalb derer die Sozialversicherung entfallen kann.

Manche selbständige Tätigkeiten verlangen auch einen Gewerbeschein. Hierfür erkundigen Sie sich am besten bei der für Sie zuständigen Sozialversicherung sowie Ihrem Finanzamt bzw. gegebenenfalls der Wirtschaftskammer – diese Stellen können Sie am besten durch den komplexen Abgabendschungel lotsen.

Auch eine zumindest einmalige Konsultation eines Steuerberaters sollte überlegt werden, damit klar ist, worauf man sich einlässt und ob sich die Tätigkeit unterm Strich wirklich rentiert – oder der Verdienst durch Steuern und Beiträge derart minimiert wird, dass sich der Aufwand dafür kaum lohnt. Sollten Sie selbst Steuern und Versicherung zahlen müssen, empfiehlt es sich, pauschal die Hälfte des Verdienstes auf ein Sparkonto zu überweisen, damit allfällige Nachzahlungen Sie nicht unerwartet treffen.

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