Kleinkrieg im Job

Konflikte mit Kollegen? Das können Sie tun!

Wirtschaft
09.06.2015 12:39
Wo Menschen zusammenarbeiten, kommt es naturgemäß zu Meinungsverschiedenheiten. Je nachdem, wie heftig und wiederholte diese auftreten, hat man es mit der Zeit mit handfesten Konflikten zu tun. Was Sie in dieser Situation tun können, erfahren Sie hier.

Was steckt hinter Konflikten?
Im Prinzip beruhen Konflikte unter Kollegen auf drei wesentlichen Ursachen: Neid, Konkurrenzempfinden und Verlustängsten. Sie entstehen meist dann, wenn sich im Teamgefüge etwas verändert: Ein neuer Kollege kommt hinzu, ein neuer Vorgesetzter erscheint auf der Bildfläche oder die Aufgaben werden neu verteilt. Sehr oft liegen die Wurzeln eines Konflikts dann im Verhalten des Vorgesetzten, der Spannungen im Team – sei es bewusst oder unbewusst – anheizt: Werden einzelne Kollegen bevorzugt behandelt, deren Leistungen höher geschätzt, deren Fehler großzügig übersehen, sorgt das schnell für Missstimmungen.

Sehr oft bringen aber auch einzelne Kollegen viel Unruhe in ein Team. Das geschieht meist mit gezielter Bösartigkeit, die schlicht aus Verlustängsten um die eigene Position kommt. Das Gefährliche dabei ist, dass Konflikte oft Wellen schlagen: Es dreht sich nicht mehr nur um zwei unmittelbare Kontrahenten, die anderen, eigentlich unbeteiligten Kollegen werden ebenfalls in die Auseinandersetzung hineingezogen. Es wird hinterrücks versucht, den anderen schlechtzumachen, und damit wird die Stimmung im Büro immer schlechter und schlechter.

Die Fronten verhärten sich dann meist derart, dass die Beteiligten nicht mehr miteinander reden, geschweige denn arbeiten können. Man spricht nur mehr das Notwendigste, oft wird jeder Satz und sogar Verhaltensweisen als Angriff verstanden: Der Kollege tippt zu laut, telefoniert zu laut, tut überhaupt alles einfach nur zu Fleiß. Die offene Auseinandersetzung wird jedoch gemieden. Ist es einmal so weit gekommen, sind entweder ein offenes Gespräch oder der Vorgesetzte gefragt. Denn die Sach- und Beziehungsebene sind schon derart vermischt, dass eine rasche und sachliche Lösung kaum mehr möglich ist – wo der Konflikt seine Ursache hat, kann meist nicht mehr festgestellt werden. Und ein reines "Aussitzen" des Konflikts ist nur in den seltensten Fällen möglich.

Unmittelbare Klärung
Auch wenn es schwerfällt: Versuchen Sie, der vernünftigere Konfliktpart zu sein. Wenn der andere wieder einmal eine Spitze in Ihre Richtung abgesetzt hat, fragen Sie nach – ohne Aggression. Sprechen Sie die Situation an und fragen Sie nach dem Grund des für Sie nicht nachvollziehbaren Verhaltens. Hilfreich ist, wenn Sie dem anderen eine Erklärungsmöglichkeit geben: "Ich nehme an, du hattest deine Gründe dafür. Hast du gerade ein Thema, bei dem ich dir helfen kann?" Das erfordert einiges an gutem Willen und Energie, aber kann der erste Schritt sein, um die Stimmung wieder zu entspannen und zu einer besseren Zusammenarbeit zu gelangen. Hilft es trotz wiederholter Versuche nicht, muss ein Vermittler hinzugezogen werden.

In Ruhe zusammensetzen
Bitten Sie Ihren Vorgesetzten zunächst um ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen und versuchen Sie, so sachlich wie möglich zu erklären, wie sich der Konflikt ergeben hat. Auch sollten Sie eine klare Erwartungshaltung kommunizieren: Was kann er/sie tun, um die Situation zu entspannen? Denn viele Vorgesetzte sind in puncto Konfliktmanagement keine Profis und versuchen, sich elegant aus der Affäre zu ziehen. Wenn Sie genau abstecken, was für Sie gegeben sein muss, damit Sie normal weiterarbeiten können, ist dies oft der erste Schritt zu einer Verbesserung der Situation.

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