Krieg in Syrien

Assad traf Putin zu “Arbeitsbesuch” in Moskau

Ausland
21.10.2015 22:04
Der syrische Machthaber Bashar al-Assad ist erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs in seinem Land 2011 ins Ausland gereist und hat in Moskau Russlands Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Assad habe sich am Dienstagabend zu einem "Arbeitsbesuch" in Moskau aufgehalten, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch laut russischen Nachrichtenagenturen mit. Washington kritisierte das Hofieren Assads durch den Kreml.

Assad habe Chemiewaffen gegen das eigene Volk eingesetzt, sagte Regierungssprecher Eric Schultz am Mittwoch an Bord der Präsidentenmaschine. Dennoch sei dem Machthaber der rote Teppich ausgerollt worden. Dies stehe im Widerspruch zum erklärten Ziel Russlands, für einen politischen Übergang in Syrien zu sorgen

Gespräche über "Kampf gegen terroristische Gruppen"
Bei den Gesprächen zwischen Assad und Putin sei es um den "Kampf gegen terroristische, extremistische Gruppierungen" und um die russische Luftunterstützung für Vorstöße der syrischen Armee gegangen. Putin gilt als wichtigster Unterstützer Assads. Russland hatte Ende September mit Luftangriffen aktiv in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen, um nach eigener Darstellung die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat zurückzudrängen. Die USA und andere westliche Staaten werfen Russland jedoch vor, vor allem vom Westen unterstützte gemäßigte Rebellen in dem Konflikt anzugreifen, um Assad zu stärken.

Bei dem Treffen in Moskau, das auf russischen Fernsehbildern festgehalten wurde, dankte Assad Putin für den Militäreinsatz in seinem Land. Dem Kreml zufolge sagte Assad, das russische Eingreifen habe geholfen, den "Terrorismus" einzudämmen. Die syrische Führung bezeichnet alle Aufständischen in dem Konflikt als "Terroristen". Assad habe gesagt, dass Moskaus Unterstützung Syrien vor einem "tragischen Szenario" bewahre, und er habe Putin seine "enorme Dankbarkeit" ausgedrückt, hieß es.

Lage in Syrien unübersichtlich
Der Konflikt in Syrien hatte im März 2011 zunächst mit friedlichen Protesten begonnen, weitete sich jedoch rasch zu einem Bürgerkrieg aus. Inzwischen sind zahlreiche Akteure in den Konflikt verwickelt, die Lage ist zunehmend unübersichtlich. In dem Krieg wurden bereits mehr als 250.000 Menschen getötet, vier Millionen verließen nach UN-Angaben das Land, sieben Millionen wurden innerhalb der syrischen Grenzen vertrieben.

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