Nach Kirchenmassaker

Held von Texas stoppte den Massenmörder

Ausland
06.11.2017 13:53

Als Devin P. Kelley (26) am Sonntag aus der First Baptist Church im texanischen Sutherland Springs stürmte, nachdem er 26 Menschen erschossen hatte, zögerte Johnnie Langendorff keine Sekunde und nahm die Verfolgung des Mörders auf. Gemeinsam mit einem Gemeindemitglied der Kirche fuhr er Kelley mit seinem Truck so lange hinterher, bis dieser die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und in einem Feld anhielt. Der Attentäter richtete sich anschließend selbst, wie am Montag bekannt wurde.

"Ich bin gerade an der Kirche vorbeigefahren, als ich zwei Männer sah, die aufeinander schossen. Der eine war der Täter, der andere ein Gemeindemitglied, das versuchte, ihn zu stoppen. Allerdings konnte er entkommen. Der andere Mann kam daraufhin zu mir und sagte, wir müssten ihn verfolgen", berichtet Langendorff dem TV-Sender KSAT. Die Männer verfolgten Kelley so lange, bis dieser die Kontrolle über seinen Wagen verlor.

Täter richtete sich selbst
"Ich hatte die ganze Zeit die Polizei am Telefon, wir verfolgten ihn, bis er anhielt. Der Mann, der bei mir im Auto saß, sprang aus meinem Truck und richtete sein Gewehr auf ihn, bis die Polizei kam", so der Texaner, der auf Facebook bereits als Held gefeiert wird. Was allerdings nach dem Eintreffen der Polizei geschah, weiß Langendorff nicht: "Keine Ahnung, wer ihn erschossen hat, oder ob er sich selbst erschossen hat. Die Polizei hat uns dann gebeten, wegzugehen, damit sie ihre Arbeit machen können."

Die Polizei erklärte am Montag schließlich, dass sich der bei seinem Angriff schwarz gekleidete Täter selbst gerichtet hatte. Auch die Identität des Schützen wurde mittlerweile bestätigt. Das Motiv hinter dem Massaker gibt allerdings weiter Rätsel auf. Eine Sprecherin der US-Luftwaffe sagte, ein Militärgericht habe Kelley im Jahr 2012 wegen Angriffen auf seine Frau und das gemeinsame Kind verurteilt. Zwei Jahre später sei er aus der Luftwaffe entlassen worden.

Langendorff sagt, er habe instiktiv gehandelt, als man ihn um Hilfe gebeten habe: "Das war keine große Sache. Ich habe nur versucht, in dem Moment das Richtige zu tun." Auf seiner Facebook-Seite loben ihn die Menschen für seinen mutigen Einsatz: "Bravo, Johnnie" und "Du bist ein echter Held und Patriot", ist dort in den Kommentaren zu lesen.

Zweites großes Blutbad innerhalb weniger Wochen
Es handelte sich um das zweite große Blutbad durch eine Schusswaffenattacke innerhalb weniger Wochen in den USA. Erst vor fünf Wochen hatte ein Heckenschütze in Las Vegas 58 Besucher eines Countrymusik-Festivals getötet. Das war das schlimmste mit Schusswaffen verübte Massaker der jüngeren US-Geschichte. Die Motive des Täters von Las Vegas sind bis heute unklar.

Das Blutbad in Sutherland Springs erinnert aber auch an den Angriff auf eine Kirche in Charleston im Bundesstaat South Carolina im Juni 2015. Damals erschoss Dylann Roof, ein bekennender Anhänger des rassistischen Ku-Klux-Klans, während einer Bibelstunde acht Mitglieder der afroamerikanischen Gemeinde sowie den Pastor.

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