Zwei Kilometer tief

1000 km lang: Gewaltiges Tal auf Merkur entdeckt

Wissenschaft
21.11.2016 10:41

Mithilfe der NASA-Sonde "MESSENGER" haben Astronomen auf der Südhalbkugel des Planeten Merkur ein riesiges Tal entdeckt, dass den Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona in den Schatten stellt. Es ist 1000 Kilometer lang, bis zu zwei Kilometer tief und laut Angaben der Wissenschaftler entstanden, weil der sonnennächste Planet stetig schrumpft.

Gefunden hat ein Forscherteam um Thomas Watters von der Smithonian Institution in Washington das bis dato übersehenen, bis zu 470 Kilometer breite Tal in Stereo-Bildern, die "MESSENGER" (MErcury Surface, Space ENvironment, GEochemistry and Ranging) zwischen 2011 und 2015 zur Erde gefunkt hat.

"Anders als der Ostafrikanische Grabenbruch ist das große Merkur-Tal nicht eine Folge der Plattentektonik sondern Resultat des Schrumpfungsprozesses des Planeten", wird Watters auf der Website der US-Raumfahrtbehörde NASA zitiert. Als Merkur vor rund drei Millionen Jahren abzukühlen begann, habe sich die Kruste des Planeten zusammengezogen und aufgefaltet, so der Wissenschaftler. Zwischen den Falten sei schließlich der Untergrund eingesackt und habe eine Senke gebildet - ähnlich wie jene Dellen, sie sich beim Trocknen von Weintrauben auf den Rosinen bilden.

Raumsonde kreiste vier Jahre um Merkur
"MESSENGER" hatte seine Reise zum Merkur am 3. August 2004, von Cape Canaveral in Florida aus angetreten. Auf ihrer Reise umkreiste die Sonde 15-mal die Sonne, flog einmal an der Erde vorbei, zweimal an der Venus und dreimal am Merkur, bevor sie im März 2011 schließlich in eine Umlaufbahn um diesen einschwenkte.

Mehr als vier Jahre lang funkte die "MESSENGER" Unmengen an Fotos und Daten zur Erde. Ende April 2015 wurde das drei Meter große Raumfahrzeug nach Ende seiner Mission kontrolliert zum Absturz gebracht und zerschellte mit einer Geschwindigkeit von 14.000 Kilometern pro Stunde auf der Oberfläche des Merkur.

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