Amt missbraucht

Suspendierter Ermittler aus NÖ muss vor Gericht

Österreich
29.10.2013 14:40
Ein ehemaliger Ermittler des niederösterreichischen Landeskriminalamts muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Ihm wird mehrfacher Amtsmissbrauch und gewerbsmäßiger Betrug in zumindest 59 Fällen vorgeworfen, wie ein Sprecher der Korruptionsstaatsanwaltschaft am Dienstag erklärte. Der Chefinspektor ist seit Juli 2011 vom Dienst suspendiert. Er stand zuvor 38 Jahre im Polizeidienst.

Ein anonymer Hinweis - wohl aus der unmittelbaren Kollegenschaft - hatte den Fall vor mehr als zwei Jahren ins Rollen gebracht und zur Suspendierung des Polizisten kurz vor dessen Pensionierung geführt. "Seit gestern Mittag bin ich nur mehr Ziegenbauer", hatte der Mann, der im Jahr 1973 zur Polizei gekommen und seit 1975 als Ermittler mit Raub und Schwerverbrechen befasst war, am 13. Juli 2011 - am Tag nach seiner Suspendierung - erklärt. Zahlreiche Raubüberfälle - darunter auch 700 Banküberfälle - hatte der Ex-Polizist in seinen 38 Dienstjahren bearbeitet.

"Es war mein Jugendtraum, bei der Polizei zu sein. Und so habe ich auch gearbeitet", erklärte der Mann damals. Zudem merkte er an, dass "ein guter Kieberer nicht auf die Uhr schauen darf". Dafür brauche es aber auch gewisse Freiheiten. Es gebe ohnedies eine ständige Vermischung von Dienst und Freizeit etwa durch unzählige Telefonate.

Laut Korruptionsstaatsanwaltschaft wurde die Anklage gegen den Ermittler am Montag eingebracht. Örtlich zuständig für das Verfahren ist das Landesgericht St. Pölten, ein Prozesstermin bislang nicht bekannt.

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