Preisabsprachen

Amazon gewinnt Streit gegen Apple um E-Book-Preise

Web
07.11.2012 08:42
Amazon dürfte aus dem EU-Kartellverfahren über Preisabsprachen bei E-Books endgültig als Sieger hervorgehen. Wie Reuters am Dienstag erfuhr, werden die EU-Wettbewerbshüter die von Apple und vier Verlagen angebotenen Zugeständnisse wohl annehmen und es damit Amazon und anderen Verkäufern ermöglichen, E-Books während einer Frist von zwei Jahren billiger als Apple anzubieten. "Die Kommission wird das Angebot wahrscheinlich annehmen und diese Entscheidung im kommenden Monat verkünden", erklärte ein Insider.

Apple, der deutsche Holtzbrinck-Verlag, die US-Verlage Simon & Schuster und Harper Collins sowie der französische Verlag Hachette Livre stehen in dem bereits seit Dezember 2011 laufenden Verfahren der EU-Kommission unter Verdacht, unfaire Preisabsprachen getroffen zu haben. Sie sollen vereinbart haben, den Verkauf von E-Books an Händler "von einem Großhandelsmodell auf Agenturverträge" umzustellen, um der Kommission zufolge "mehr Kontrolle über die Einzelhandelspreise" zu erlangen.

Letztlich hätten also maßgeblich die Verlage statt der Händler die Preise bestimmt, die ein Kunde im Geschäft zahlt. Die Firmen könnten darauf abgezielt haben, in Europa "die Einzelhandelspreise zu erhöhen" oder das Auftauchen "niedrigerer Preise zu verhindern".

Einzelhändler sollen Endpreise festsetzen dürfen
Mitte September hatten die Firmen angeboten, bestehende Vereinbarungen aus dem monierten Geschäftsmodell aufzuheben und bestimmte Klauseln daraus für fünf Jahre nicht wieder in Verträge einzufügen. Unter Auflagen sollen die Einzelhändler ihre Endpreise für E-Books für zwei Jahre neu festsetzen dürfen.

Der Anteil von E-Books am gesamten Büchermarkt ist in den meisten Ländern vernachlässigbar. In den USA dagegen beläuft er sich nach Berechnungen von UBS-Analysten auf 30 Prozent, in Großbritannien auf 20 Prozent.

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