Apple, der deutsche Holtzbrinck-Verlag, die US-Verlage Simon & Schuster und Harper Collins sowie der französische Verlag Hachette Livre stehen in dem bereits seit Dezember 2011 laufenden Verfahren der EU-Kommission unter Verdacht, unfaire Preisabsprachen getroffen zu haben. Sie sollen vereinbart haben, den Verkauf von E-Books an Händler "von einem Großhandelsmodell auf Agenturverträge" umzustellen, um der Kommission zufolge "mehr Kontrolle über die Einzelhandelspreise" zu erlangen.
Letztlich hätten also maßgeblich die Verlage statt der Händler die Preise bestimmt, die ein Kunde im Geschäft zahlt. Die Firmen könnten darauf abgezielt haben, in Europa "die Einzelhandelspreise zu erhöhen" oder das Auftauchen "niedrigerer Preise zu verhindern".
Einzelhändler sollen Endpreise festsetzen dürfen
Mitte September hatten die Firmen angeboten, bestehende Vereinbarungen aus dem monierten Geschäftsmodell aufzuheben und bestimmte Klauseln daraus für fünf Jahre nicht wieder in Verträge einzufügen. Unter Auflagen sollen die Einzelhändler ihre Endpreise für E-Books für zwei Jahre neu festsetzen dürfen.
Der Anteil von E-Books am gesamten Büchermarkt ist in den meisten Ländern vernachlässigbar. In den USA dagegen beläuft er sich nach Berechnungen von UBS-Analysten auf 30 Prozent, in Großbritannien auf 20 Prozent.
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