Das Gebäude waren schon vor zwei Jahren entdeckt worden - von einem Studenten Saturnos, der den Pfaden von Plünderern gefolgt war. Mit Unterstützung der National Geographic Society kehrte der junge Mann mit seinem Professor und anderen Wissenschaftlern zurück und legte die Hieroglyphen frei. Die Ruinenstadt selbst war schon vor 100 Jahren entdeckt worden. Einst lebten hier Zehntausende Menschen.
Die Mauern in einem Teil des Hauses seien mit eingravierten Zeichen bedeckt gewesen, ein Großteil davon stelle Berechnungen (Bild 2) zu den verschiedenen kalendarischen Zyklen der Maya dar, so die Forscher. Unter den Funden sind den Angaben zufolge ein zeremonieller Kalender mit 260 Tagen, ein Sonnenkalender mit 365 Tagen, ein Jahreszyklus mit 584 Tagen des Planeten Venus sowie ein 780-tägiger Mars-Kalender. Andere Aufzeichnungen folgten den Mondphasen.
Astronomische Listen und Tafeln
Neben figürlichen Darstellungen finden sich in dem Raum zudem zahlreiche Abbildungen, die astronomischen Listen und Tafeln gleichen. Die Inschriften sind nur Millimeter groß und in den Fraben rot und schwarz gehalten. Derartige Hieroglyphen seien noch nie gesehen worden, berichten die Forscher, die die Ergebnisse ihre Untersuchungen in der jüngsten Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "Science" sowie in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift "National Geographic" veröffentlichen.
"Wir sehen zum ersten Mal so etwas wie die Aufzeichnungen eines Schreibers, dessen Aufgabe es offenbar war, für die Maya-Siedlung solche Daten festzuhalten", sagte Saturno. Er habe einfach alles an die Wand geschrieben: "Er nutzte sie wie eine Tafel."
Kein Hinweis auf Weltuntergang 2012
Entgegen dem allgemeinen Glauben fand sich den Forschern zufolge allerdings kein Hinweis darauf, dass angeblich im Jahr 2012 die Welt untergeht - ganz im Gegenteil. "Die alten Maya sagten voraus, dass die Welt fortbestehen und in 7.000 Jahren alles noch genau sein wird wie damals", erklärte Saturno.
Das Maya-Volk lebte in Südmexiko, Guatemala, Honduras und Belize. Berühmt sind die Maya vor allem durch ihre sehr weit entwickelte Landwirtschaft, ihre Mathematik sowie ihren Kalender, geschrieben in Hieroglyphen. Ihre monumentalen Bauwerke sind weltbekannt, besonders die mächtigen Tempelanlagen beeindrucken bis heute.
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