Mieter sind zufrieden

Gemeindebauten in Wien: 2.769 Kameras montiert

Wien
07.09.2011 15:39
Wie bei "Big Brother" geht es nun in vielen Wiener Gemeindebauten zu, denn über den Sommer sind mittlerweile 2.769 der geplanten 2.800 Videokameras installiert worden. "Die restlichen werden in den kommenden Tagen montiert", versicherte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SP) am Mittwoch.

Die seit Dezember 2009 von der Datenschutzkommission im Bundeskanzleramt genehmigte Videoüberwachung gibt es nun in 22 Gemeindebauten. Ludwig stellte eine Ausweitung auf weitere städtische Wohnhausanlagen in Aussicht - falls Bedarf bestehe. Man sei laufend mit Vertretern aller Gemeindebauten im Gespräch, erklärte Ludwig. Konkrete Wünsche nach einer Anbringung von Kameras hätten zurzeit zwei weitere Wohnhausanlagen geäußert: "Videoüberwachung ist allerdings nur ein Mosaiksteinchen im ganzen System." Denn Basis für eine gute Hausgemeinschaft seien zunächst gute Hausmeister sowie ein funktionierendes soziales Netzwerk zwischen den Mietern und den Mieterbeiräten, betonte Ludwig.

"Vor allem Ältere fühlen sich sicherer"
Die Kameras waren aufgrund einer Mieterbefragung im Herbst 2008 installiert worden - vor allem um Sachbeschädigungen und Diebstähle in den Gemeindebauten rascher aufklären zu können.

Über den Einsatz der Kameras wurde eine positive Bilanz gezogen: "Der Vandalismus in den Garagen ist komplett weg", sagte Hartmut Kreuz, Mieterbeiratsvorsitzender in der Rennbahnsiedlung. In dieser Wohnhausanlage wurden die meisten Kameras - nämlich 490 - installiert. Der Großteil der Mieter sei erfreut über die Anbringung der Kameras, weil es einen deutlichen Rückgang an Sachbeschädigungen gegeben hätte: "Vor allem Ältere fühlen sich sicherer", versicherte Kreuz.

Auch Wohnbaustadtrat Ludwig bestätigte den Rückgang bei den Sachbeschädigungen. Noch während des Probebetriebs der Videoüberwachung von 2008 bis 2009 seien diese Delikte um mehr als die Hälfte zurückgegangen, die Schadenskosten seien um 70 Prozent gesunken, so Ludwig. Zudem sei im letzten Jahr eine Reduktion der Schadenssummen in den Pilotanlagen um rund 60 Prozent zu verzeichnen gewesen.

Weiteres Pilotprojekt, um Umweltsünder zu ertappen
Zurzeit läuft ein weiteres Pilotprojekt, "um auch dem Problem der Verwaltungsübertretungen, wie etwa der Sperrmüllentsorgung", gerecht zu werden, sagte Theodor Hebnar, Geschäftsführer vom Wiener Wohnen Kundenservice. Ordnungsberater von Wiener Wohnen seien momentan in drei videoüberwachten Wohnhausanlagen - mit Laptops bewaffnet - unterwegs.

Mittels analoger Überwachung soll so vor allem Umweltsündern ein Riegel vorgeschoben werden. "Das heißt, die Kameras spielen den Beratern Bildern auf die Laptops, die allerdings nicht gespeichert werden", erklärte er. Die Mitarbeiter von Wiener Wohnen könnten so zum Beispiel Mieter auf frischer Tat bei falscher Müllentsorgung ertappen.

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