Der Prozess vor dem Linzer Bezirksgreicht wurde vertagt, weil ein Gutachter erkrankt war und die Eltern vorgeladen werden: Sie hatten am 24. September '08 ihren ständig asthmakranken Sohn nicht mehr ins behandelnde Kinderspital, sondern zu einem befreundeten Alternativmediziner gebracht, der zu Hause im Pyjama war und weder ein Stethoskop noch hilfreiche Medikamente parat hatte.
Zu spät ins Krankenhaus
Zwei Stunden lang beobachtete der Arzt das Kind, ehe er damit in die Klinik raste: "Der Bub kam sterbend an, war nicht mehr zu retten", erinnert sich der Linzer Obduzent Johann Haberl.
Ob vorher die Dramatik der Situation zu erkennen war, lässt der Gerichtsmediziner zwar offen, aber künstliche Beatmung und Medikamente hätten helfen können. Deshalb wären eine Notarztalarmierung und Spitalseinlieferung notwendig gewesen.
"Es ist keinem Arzt als Privatmann zuzumuten, daheim notfallmedizinische Ausrüstungen mit Medikamenten zu lagern, die Ablaufdaten und Lagerungsvorschriften haben", erklärt Ärzte-Präsident Peter Niedermoser: "Keine Wohnung muss wie eine Ordination ausgerüstet sein."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.