Nach 24 Jahren im Amt

Häupl übergab Wiener Rathausschlüssel an Ludwig

Österreich
25.05.2018 17:01

Selfies, Händeschütteln, in der U-Bahn eine Fahrscheinkontrolle und am Abend ins TV-Studio: Wiens neuer Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kam am Freitag an seinem ersten Arbeitstag im neuen Job viel unter Leute - und zum ersten Mal ins neue Büro. Ausschlafen, zumindest bis 8 Uhr, ein paar Besuche im Rathaus und dann zu einer Geburtstagsfeier - so fing indessen Michael Häupls erster Tag als Nicht-Bürgermeister an. Ins Rathaus verschlug es ihn dennoch: Häupl übergab Ludwig die Schlüssel zum Rathaus.

Viele Gratulationen, viele geschüttelte Hände, viele Selfies. „Ich hab etwas Blaues an“, sagte ein Wiener mit himmelblauer Jacke, „bin aber im Herzen rot.“ Macht nichts, Ludwig trug zum Amtsantritt auch eine blaue Krawatte.

Als Bürgermeister ist man immer im Dienst - und so musste Ludwig am ersten Tag in der neuen Funktion gleich viele Fragen beantworten. Etwa zu den Grünen und der Sache mit dem Lobautunnel. Das Gericht gab grünes Licht, die Grünen aber nicht. Während sich Ludwig über das Ergebnis freut, lehnt der Koalitionspartner das Projekt weiter ab. Wird der Tunnel die Koalition sprengen? „Sprengen nicht, aber das Thema ist sehr sensibel zu behandeln“, sagt Ludwig. Klingt nach Ärger.

Beim Fahren mit der U-Bahn dann auch noch eine Fahrscheinkontrolle, aber Ludwig muss nichts zahlen. Weil er jetzt Bürgermeister ist? Nein, er hat eine Jahreskarte.

Am Freitag kam er dann auch zum ersten Mal ins neue Büro, zum ersten Mal als Bürgermeister. Leer geräumt wirkt es noch größer. Ludwig will den Raum moderner, offener, heller gestalten - mehr als Arbeitsplatz, ohne die bequeme Sitzecke. Ludwig: „neuer Arbeitsstil, neue Möbel“.

Häupls erster Tag als Nicht-Bürgermeister
Für Vorgänger Häupl kam es indessen so, wie er es für seinen ersten Tag in der Pension vorhergesagt hatte. „Ich bin aufgewacht, habe mir gedacht, heute ist Landtag, und der geht mich nichts mehr an, habe mich umgedreht und ausgeschlafen“, erklärte er an seinem ersten Tag als Nicht-Bürgermeister. Wobei: Das Ausschlafen muss Häupl noch üben. Um 8 Uhr ist er dann ja doch aufgestanden.

Und wie ging es weiter am Freitag? Ab ins Wiener Rathaus. Ganz ohne ist wohl noch undenkbar. Zuerst Besuch bei der Rathauswache, bei jenen Männern, die in all den Jahren immer auf ihn aufgepasst haben. Danach ab in den Stadtsenatssitzungssaal. Dort wurde ihm ordentlich der Marsch geblasen - von einer professionellen Blasmusikkapelle.

Da stand er, der ehemalige Bürgermeister, und wartete auf den amtierenden Bürgermeister zur Schlüsselübergabe. Doch Ludwig verspätete sich. Häupl: „Pünktlichkeit ist der Vorteil der Pensionisten.“ Wobei Pension ja gut ist, Häupl bleibt Präsident des Wiener Wissenschaftsfonds.

Am Abend dann zu einer Geburtstagsfeier eines Freundes nach Niederösterreich. Das war er, der erste Tag. Vielleicht klappt’s am Wochenende ja schon mit dem Ausschlafen.

Kronen Zeitung

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