„Krone“-Reportage

Ein Syrer wurde zum Kärntner „Bergdoktor“

Kärnten
22.05.2018 22:19

Er ist ein Beispiel dafür, wie Integration funktionieren kann: Der gebürtige Syrer Yasin al Masri lebt seit 48 Jahren als Arzt in Kärnten und betreibt mit seiner Frau einen Bergbauernhof.

„Kumm lei eina“ - einen warmen Empfang bereiten uns Jolanda und Yasin al Masri auf ihrem 500 Jahre alten Bergbauernhof in Berg ob Arriach. Hier, in 1300 Meter Seehöhe, leben sie mit zwei Pferden, vier Katzen und einem Hund.

Seit 1989 sind die Villacherin und der Mediziner aus Syrien ein Paar. „Ich habe sie bei einer Hausbesichtigung kennengelernt. Das Haus habe ich nicht gekauft, aber die Frau erobert“, schmunzelt Yasin.

Die kulturellen Unterschiede waren für die beiden nie ein Thema. „Ich habe ihn ja als fertiger Österreicher übernommen“, lacht Jolanda. Schließlich kam Yasin bereits 1963 nach Wien, wo er Medizin studierte, ehe er 1970 im Elisabethinenspital in Klagenfurt begann.

Vier Jahre später eröffnete er seine Praxis in Arriach, wo der beliebte Mediziner vier Jahrzehnte bis zu seiner Pensionierung für die Bevölkerung im Einsatz war. „Maserati“ haben ihn viele liebevoll genannt. „Das war für viele leichter als Masri.“

Anpassungsschwierigkeiten, wie sie Flüchtlingen immer wieder nachgesagt werden, hatte Yasin nie. „Für mich war es selbstverständlich, dass ich Deutsch lerne und die Kultur annehme.“

Mehrere Bücher hat er mittlerweile schon zur Integration geschrieben. „Es kommt einfach auf den Menschen selbst an. Wenn ich zwischen zwei Blinden sitze, würde ich mich auch anpassen und die Augen zumachen.“

Yasin al Masri gut gelaunt im „Krone“-Wordrap vor der Kamera:

Christian Rosenzopf
Christian Rosenzopf
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