Zahlen zur Wahl

444 Bürgermeister, 9.538 Gemeinderäte gesucht

Oberösterreich
16.09.2009 11:53
Nicht nur der Landtag wird am 27. September neu gewählt - auch 444 Bürgermeisterposten und 9.538 Gemeinderats-Mandate sind zu vergeben. Insgesamt treten 1.483 Ortsparteien und Listen bei den Kommunalwahlen an. Die Öffnungszeiten der insgesamt rund 1.800 Wahllokale bei den Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. September sind ein wenig anders als bei den früheren Wahlen. Der Grund ist die erstmals gebotene Möglichkeit der Briefwahl.

Der Urnengang 2003 brachte der SPÖ zwar einen knappen Stimmenvorsprung, der vor allem durch die roten Hochburgen in den Städten bedingt war. Den Löwenanteil der Gemeinden, vor allem im ländlichen Raum, dominiert allerdings die ÖVP. Zählt man alle gültigen Stimmen bei der Gemeinderatswahl 2003 zusammen, so erreichte die SPÖ 42,40 Prozent, während die ÖVP mit 41,80 knapp dahinter zu liegen kam.

Rote Absolute in den Statutarstädten
Allerdings hat die Volkspartei in mehr als drei Viertel - exakt in 348 - Gemeinderäten eine Mehrheit und stellt derzeit 321 Bürgermeister. Die SPÖ setzte sich zuletzt in 95 Kommunen durch und besetzte 111 Bürgermeistersessel - vor allem im Zentralraum, im Salzkammergut und im südlichen Bezirk Kirchdorf. In den drei Statutarstädten Linz, Wels und Steyr regieren die Sozialdemokraten mit absoluten Mehrheiten.

Die FPÖ erzielte bei den Gemeinderatswahlen 2003 einen Stimmenanteil von 8,81 Prozent und stellt seither 742 Gemeinderäte sowie acht Ortschefs. Grüne (4,34 Prozent bei der letzten Gemeinderats-Wahl) und KPÖ (0,27 Prozent) gingen bei den Bürgermeisterwahlen leer aus. In fünf Gemeinden gehört das Oberhaupt einer Namens- oder Bürgerliste an, landesweit errangen die "Sonstigen" insgesamt 2,38 Prozent.

Beim bevorstehenden Urnengang kandidiert die ÖVP in allen 444 Gemeinden für den Gemeinderat, in St. Radegund im Bezirk Braunau und Mörschwang im Bezirk Ried im Innkreis ist sie sogar die einzige wahlwerbende Liste. Die SPÖ tritt in 429 Gemeinden an, die FPÖ in 372, die Grünen in 90 und das BZÖ in 70. In 78 Gemeinden stehen Bürgerlisten auf dem Wahlzettel.

Lange Wahllisten in Linz, Wels und Pasching
Bürgerlisten-Kaiser ist Pasching, dort stellen sich neben Rot, Schwarz, Blau und Grün gleich drei örtliche Gruppierungen dem Votum der Bevölkerung, darunter der ehemalige SPÖ-Bürgermeister Fritz Böhm. Der 70-Jährige war 2006 wegen einer Bezüge-Affäre vor Gericht gestanden und danach vorzeitig zurückgetreten. Pasching hat damit gemeinsam mit Linz und Wels - wo sich neben den Landtagsparteien auch BZÖ, LIF und KPÖ bewerben - den längsten Wahlzettel.

992 Bürgermeister-Kandidaten
Bei der Bürgermeisterwahl gibt es am 27. September 992 Anwärter. ÖVP-Kandidaten treten in 436 Gemeinden an, SPÖ-Leute in 325. 142 freiheitliche, 33 grüne, 21 orange und 36 sonstige Bewerber wollen Ortschef in einer oberösterreichischen Gemeinde werden. Der Frauenanteil auf den Listen liegt zwischen 6,3 Prozent bei den Freiheitlichen und 27,3 Prozent bei den Grünen.

Nur ein Bürgermeisterkandidat in 96 Gemeinden
In 96 Gemeinden haben die Bürgerinnen und Bürger keine wirkliche Auswahl bei der Wahl ihres Oberhaupts: Dort kann man lediglich mit "Ja" oder "Nein" über den einzigen Bürgermeisterkandidaten abstimmen. 92 dieser konkurrenzlosen Bewerber wurden von der ÖVP aufgestellt, drei von der SPÖ und einer von der FPÖ - letzterer in St. Georgen am Fillmannsbach im Bezirk Braunau, wo die Freiheitlichen 2003 eine Zweidrittel-Mehrheit im Gemeinderat einfuhren. In den meisten Gemeinden gibt es zwei oder drei Kandidaten, das größte Angebot gibt es in Mattighofen: Dort stehen sechs Bewerber zur Auswahl. In all jenen Gemeinden, in denen keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent erreicht, findet am 11. Oktober eine Stichwahl statt.

Neue Öffnungszeiten der Wahllokale
Im Gegensatz zu 2003 wird es das Wahlkarten-Wahllokal in der Nähe des Linzer Hauptbahnhofs, das bereits um Mitternacht öffnete und vor allem für Reisende gedacht war, nicht mehr geben. Das habe sich durch die erstmals angebotene, wesentlich bequemere Briefwahl erübrigt, argumentiert die Wahlbehörde.

Die drei Statutarstädte Linz, Wels und Steyr werden ihre Wahllokale von 7.00 bis 16.00 Uhr öffnen. Am häufigsten ist in den 444 Gemeinden die Möglichkeit zur Stimmabgabe zwischen 7.00 und 14.00 Uhr. Einige - vor allem kleinere - schließen aber schon früher. Da die Stimmen von drei Wahlen - beginnend mit der Landtagswahl - ausgezählt werden müssen, kann laut der Wahlbehörde nicht ausgeschlossen werden, dass ein Endergebnis erst gegen 22.00 Uhr vorliegt.

Die Briefwahl mit der Bedingung, dass die Stimme spätestens mit Wahlschluss bei der zuständigen Gemeinde eingetroffen sein muss, um gültig zu sein, hat allerdings den Vorteil, dass nicht mehr auf die Auszählung der Wahlkarten gewartet werden muss. Damit liegt bereits am Wahltag ein endgültiges Ergebnis vor.

Symbolbild

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