Wegen Schmerzmitteln

Touristin muss in Ägypten drei Jahre hinter Gitter

Ausland
27.12.2017 09:51

Eine Britin ist in Ägypten wegen des Schmuggels von mehreren Hundert Schmerztabletten zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Die 33-jährige Touristin Laura Plummer war im Oktober am Flughafen des beliebten Urlaubsortes Hurghada am Roten Meer festgenommen worden, weil sie in ihrem Gepäck Pillen hatte, die Tramadol enthielten. Das Urteil vom Dienstag wurde in erster Instanz gefällt und kann angefochten werden.

Laut der "Sun" sank die 33-Jährige beim Urteilsspruch zu Boden und brach in Tränen aus. Ihre Mutter Roberta: "Das ist nicht fair. Sie hat das in aller Unschuld getan. Sie wollte doch nur helfen!" Die 33 Jahre alte Britin hatte die Tabletten von einer Freundin für ihren ägyptischen Geliebten Omar Caboo bekommen, den sie seit mehreren Jahren regelmäßig besucht. Er leidet seit einem Autounfall an heftigen Rückenschmerzen.

Britin muss in Horror-Gefängnis
Plummer muss jetzt laut britischen Medien in das berüchtigte Gefängnis Qena - wo Insassen Berichten zufolge ohne Betten und Decken auf dem dreckigen Fußboden schlafen müssen. Ihre Familie ist entsetzt: "Das überlebt sie nicht", zitierte der "Mirror" ihre Angehörigen. In Qena war 2013 auch ein 28 Jahre alter Österreicher gestorben – wenige Tage nach seiner Festnahme wegen eines Drogendelikts.

Der Arzneistoff Tramadol aus der Gruppe der Opioide ist in Großbritannien legal erhältlich, aber in Ägypten verboten. Das Opioid wird in der Medizin vor allem zur Linderung von Schmerzen eingesetzt. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Mittel allerdings rasant verbreitet - unkontrolliert und unreguliert von Institutionen wie der Weltgesundheitsorganisation.

Entwickelt wurde die synthetische Substanz von der deutschen Grünenthal GmbH, die das Medikament 1977 unter dem Namen Tramal auf den Markt brachte. Grünenthal GmbH ist ein 1946 in Deutschland gegründetes Pharmaunternehmen mit Sitz in Aachen. Es war das erste Unternehmen, das Penicillin auf dem deutschen Markt einführte. Größere Bekanntheit erlangte Grünenthal durch den Contergan-Skandal, verursacht durch den Wirkstoff Thalidomid im 1957 als Schlafmittel rezeptfrei erhältlichen Beruhigungsmittel. 1961 wurde es wegen gravierender Nebenwirkungen aus dem Verkehr genommen.

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