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06.07.2025

Salzburger Festspiele

„Die ganze Stadt ist Bühne“

Die kühne Vision von Max Reinhardt, Mitgründer der Festspiele, wurde in Salzburg auf erstaunliche Weise in die Realität umgesetzt. Eine Stadt wird zum Kulturschauplatz.

1 Foto: Tourismus Salzburg Guenter Breitegger

Der wohl imposanteste Spielort ist der Domplatz (Bild Nr. 1). Der im 17. Jahrhundert errichtete Salzburger Dom bildet die ideale Kulisse für das Moralstück vom Jedermann. Über 2.500 Menschen finden auf der Zuschauertribüne Platz, bei Schlechtwetter muss ins nahegelegene Große Festspielhaus (7) in der Hofstallgasse ausgewichen werden, das nach Plänen des „Festspielarchitekten“ Clemens Holzmeister zwischen 1956 und 1960 erbaut wurde. Der „Festspielbezirk“ bildet so etwas wie das Herz von Salzburg – und das ist nicht nur geografisch gemeint. Über die gesamte Stadt – und darüber hinaus – verteilen sich die Spielstätten der Salzburger Festspiele.

Unternehmen aus der Region

An der Felsenreitschule (6) mit ihren 96 dreigeschossig übereinander gelagerten Arkaden, anno 1693 vom Barockarchitekten Fischer von Erlach errichtet, wurden seit Ende der 1960er-Jahre zahlreiche Umbauarbeiten vorgenommen. Der pittoreske Bau ist heute eine hochmodern ausgestattete Kulturspielstätte.

Das Haus für Mozart (3) geht auf langgehegte Pläne der Festspiele zurück, ein Haus zu schaffen, das den Bühnenwerken des Genius Loci Rechnung trägt. Die Eröffnung erfolgte 2006, anlässlich Mozarts 250. Geburtstag.

In der von Fischer von Erlach erbauten Kollegienkirche (5) werden heuer Konzerte aus der Reihe „Ouverture Spirituelle“ gegeben. In der nur wenige Schritte entfernten Stiftskirche St. Peter ist, wie jedes Jahr, Mozarts c-Moll-Messe zu hören.

Die Große Universitätsaula befindet sich im Gebäude der Alten Universität. Schon Leopold Mozart und sein Sohn Wolfgang Amadeus haben hier konzertiert.

Heuer finden Konzerte der Young-Singer-Project-Meisterklasse statt. Das Stefan Zweig Zentrum in der Edmundsburg am Mönchsberg bietet die Konzertbühne für die (längst ausverkauften) „Kleinen Nachtmusiken“.

Unternehmen aus der Region

Theater- und Opernprogramm für Kinder steht im Schauspielhaus Salzburg auf dem Programm, in der ARGEkultur geht die Abschlussaufführung des Schauspielcamps – Jedermann über die Bühne und in der SZENE Salzburg ist heuer, unter anderem, Lucinda Childs mit ihrer Dance Company zu Gast.

Jenseits der Salzach

8 Foto: Klemens Kois
8 Foto: Klemens Kois

Der Große Saal der Stiftung Mozarteum (2), auf der anderen Seite der Salzach in der Schwarzstraße gelegen, gehört zu den Hauptspielstätten der Konzertreihen, zumal er für Kammermusik ganz hervorragend geeignet ist. Legendär sind die hier stattfindenden Mozart-Matineen. Im Max Schlereth Saal des Mozarteums (am Mirabellplatz) gehen drei Abschlussaufführungen der Operncamps über die Bühne.

Das Salzburger Landestheater (4) ist eine wichtige Spielstätte für die Schauspielproduktionen der Festspiele. Drei an der Zahl sind es in dieser Saison, darunter das Stück „Le Passé“ in einer Adaption des aufstrebenden jungen Regisseurs Julien Gosselin. Unmittelbar daneben befindet sich das Salzburger Marionettentheater, in dem Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten“ zu sehen sein wird.

Festspiele auf der Perner Insel

4000 Jahre lang wurde in Hallein Salz gewonnen – der Name des Landes und seiner Hauptstadt zeugen bis heute davon. Im Jahr 1989 aber stellte die Saline ihren Betrieb ein. Auf Initiative zahlreicher Kulturschaffender wurde die Sudhalle auf der Salzachinsel in eine Theaterspielstätte (8) umgewandelt, die bald regelmäßig von den Salzburger Festspielen genutzt wurde. Hallein liegt wenige Kilometer von der Stadt Salzburg entfernt. Es ist also nur ein kleiner „Hupfer“ zu den zwei Produktionen, die heuer hier auf dem Spielplan stehen: „Der Schneesturm“ nach dem Roman von Vladimir Sorokin und Karl Kraus’ Opus Magnum „Die letzten Tage der Menschheit“, eine Koproduktion der Festspiele mit dem Wiener Burgtheater. Es spielen u.a. Michael Maertens und Marie-Luise Stockinger.