Wenn die Tage kürzer werden, die Luft klar und kalt wird und der erste Reif die Gärten in Weiß taucht, beginnt für viele Tiere eine herausfordernde Zeit. Besonders für heimische Vögel wird es nun schwer, ausreichend Nahrung zu finden. Samen, Beeren und Insekten sind knapp - was für viele Arten eine echte Belastung bedeutet. Wer in dieser Zeit Futter anbietet, hilft den kleinen Wintergästen nicht nur beim Überleben, sondern erlebt auch, wie lebendig der Garten selbst in der stillsten Zeit des Jahres sein kann.
Eine Futterstelle im Garten oder auf dem Balkon bringt Leben in den Winteralltag. Kohlmeisen, Spatzen, Kleiber oder Rotkehlchen finden dort schnell eine wertvolle Energiequelle. Laut BirdLife Österreich können bis zu 40 verschiedene Arten eine einzige Futterstelle anfliegen - je nach Standort und Umgebung. Während viele dieser Vögel das ganze Jahr über in Kärnten bleiben, sind andere nur zu Besuch: Wintergäste aus nördlichen Regionen, die hier mildere Temperaturen und verlässlichere Nahrung finden.


Richtiges Futter und Gartengestaltung
Nicht jedes Futter ist für alle Arten geeignet. Körnerfresser wie Finken, Sperlinge oder Meisen lieben Sonnenblumenkerne, Haferflocken oder Hanfsamen. Weichfutterfresser wie Amseln oder Rotkehlchen bevorzugen Rosinen, Apfelstücke oder ungesalzene Nüsse. Wichtig ist, dass das Futter frei von Salz und Zucker ist und regelmäßig kontrolliert wird. Futterhäuschen sollten trocken und sauber bleiben, um Krankheiten zu vermeiden. Neben klassischen Futterhäusern sind auch Meisenknödel, Silos oder hängende Futterröhren beliebt. Wer etwas Platz hat, kann auch eine Wasserstelle - denn aufstellen Trinkmöglichkeiten sind im Winter oft Mangelware.
Vögel profitieren nicht nur von Futter, sondern auch von einer naturnahen Gartengestaltung. BirdLife empfiehlt, Laub und Strauchschnitt in einer Gartenecke liegen zu lassen. In diesen kleinen Rückzugsräumen finden Insekten Unterschlupf, die wiederum eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel sind. Auch Beerensträucher. Obstbäume und wilde Hecken tragen dazu bei, dass im Garten das ganze Jahr über Nahrung bereitsteht. Wer Sonnenblumen, Disteln oder andere samenreiche Pflanzen im Herbst stehen lässt, unterstützt Finken und Ammern, die sich an den trockenen Samen bedienen. Und selbst hängengelassene Äpfel am Baum werden gerne von Amseln oder Staren angenommen.


Das Füttern sollte maẞvoll geschehen, Futterstellen vor Katzen und Mardern geschützt sein. Ein Standort mit guter Sicht und Abstand zu Büschen bietet den Vögeln Sicherheit vor Fressfeinden. BirdLife rät außerdem, alte Nester oder Futterreste nach der Saison gründlich zu entfernen, um Parasiten vorzubeugen.