Der erste Schritt ins Arbeitsleben ist oft der schwierigste: Welcher Beruf soll's werden? Zwischen über 200 Lehrberufen in Österreich zu wählen, gleicht für viele Jugendlichen der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Doch wer sich früh mit den eigenen Stärken beschäftigt, kann aus der Vielfalt schnell das Passende herausholen.
Eigene Interessen ernst nehmen: Zuerst zählt die ehrliche Bestandsaufnahme. Wer gerne tüftelt, handwerklich geschickt ist und lieber anpackt als zuhört, ist in einem technischen oder gewerblichen Beruf oft besser aufgehoben als im Büro. Wer hingegen gerne kommuniziert, organisiert und Verantwortung übernimmt, findet sich vielleicht in der Verwaltung, im Handel oder in der Gastronomie wieder. Wichtig ist, die eigenen Interessen ernst zu nehmen - und nicht das, was Eltern oder Freunde für sinnvoll halten.

Freizeit als Wegweiser: Erfahrungen aus der Freizeit geben oft den besten Hinweis. Wer gerne bastelt, programmiert oder kocht, kann genau daraus ein Berufsfeld machen. Ebenso entscheidend ist, womit man sich schwertut. Wer sich im Mathematikunterricht plagt, sollte keinen Beruf wählen, in dem täglich kalkuliert wird. Eine realistische Selbsteinschätzung spart späteren Frust.
Das richtige Umfeld finden: Auch die Arbeitsumgebung spielt eine Rolle - lieber draußen auf der Baustelle oder im klimatisierten Büro? In Kontakt mit Kunden oder lieber konzentriert allein? Diese Fragen helfen, ein erstes Bild vom passenden Beruf zu formen. Danach lohnt es sich, in die Praxis zu schnuppern. Viele Unternehmen öffnen ihre Türen für kurze Einblicke. Wer bei solchen „Schnuppertagen“ mitarbeitet, merkt rasch, ob die Vorstellungen der Realität standhalten.
Ziel setzen und Alternativen überlegen: Ist das Interesse geweckt, sollte ein klares Ziel formuliert werden - und mindestens zwei Alternativen. Nicht jeder Traumjob ist gleich zu haben, und wer flexibel bleibt, hat die besseren Karten. Auch verwandte Berufe können ein Sprungbrett sein: Wer keinen Platz als Kfz-Techniker bekommt, kann über den Metallbereich oder die Mechatronik den Einstieg schaffen.
Früh dran sein, zahlt sich aus: Wichtig ist, rechtzeitig zu handeln. Wer im Herbst eine Lehre beginnen will, sollte sich schon im Vorjahrumsehen. Viele Betriebe planen ihre Lehrlingsplätze frühzeitig. Und: Wer Eigeninitiative zeigt, punktet. Ein kurzer Anruf oder ein persönliches Gespräch hinterlässt oft einen besseren Eindruck als eine anonyme Bewerbung. Fakt ist: Der richtige Beruf ist kein Zufall.