Der Liedermacher Reinhard Mey wusste es schon immer: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ Dass es für die Freiheit nicht einmal Wolken braucht, weiß man im oststeirischen Hügelland, das schon seit Jahren zu den Hotspots der Ballonfahrt zählt.
Ihren herausragenden Status unter Österreichs Ballonfahrtregionen verdankt die Oststeiermark den guten Voraussetzungen für den Ballonsport: ideale Wetterbedingungen und eine zauberhafte Landschaft, die nicht nur im Herbst und aus der Vogelperspektive zu begeistern weiß. So fällt der Abstieg am Ende einer Fahrt nicht ganz so schwer. Nur getragen vom Wind, bietet sich Passagieren ein Naturerlebnis, das unvergesslich ist: Man fühlt sich frei wie ein Vogel, ist dem Himmel ein Stück näher und erfasst die Schönheit der Region mit einem Blick.
Von der Fahrt in den Adelsstand
Eine Fahrt im Ballon ist alles außer gewöhnlich. Wer jedoch glaubt, er müsse nur einsteigen, der irrt. Aus triftigem Grund: „Bevor es in die Lüfte geht, ist gemeinsames Anpacken angesagt“, weiß Ballonfahrer und Hotelier Adi Thaller aus Hofkirchen. „Denn bei den Vorbereitungen, bei dem der Ballon für das Abenteuer aufgerüstet wird, benötigt man jede helfende Hand. Dann hat man sich auch seine Belohnung in Form eines wunderbaren, rund anderthalb Stunden währenden Fluges verdient. Interessierte, die Angst haben, es könne während der Fahrt ziehen oder man fände nur schwer einen Landeplatz, können aufatmen: Einerseits spürt man im Korb keine Brise, da der Ballon mit dem Wind fährt, andererseits bieten sich dank der sanft hügeligen Landschaft Landemöglichkeiten zuhauf.
Beendet ist das Ballonfahrterlebnis mit der Landung noch nicht: So endet für Neulinge die Ballonfahrtpremiere mit einem besonderen Ritual: die Erhebung in den Adelsstand! Dabei vollführt der Ballonpilot eine spezielle Taufzeremonie mit Feuer und Sekt. Jeder Passagier erhält danach einen Adelstitel und eine Taufurkunde als Andenken. Doch Vorsicht: Den meist sehr langen Taufnamen sollte man sich unbedingt merken. Wer ihn vergisst, „darf“ beim Wirt seiner Mannschaft eine Runde spendieren.