In der Pandemie-Zeit kam es aufgrund der Blockung von Spitalskapazitäten für Covidpatienten oft zu Stopps bei Operationen. „Es gab genügend Ärzte, aber speziell in Graz zu wenig Pflegepersonal“, berichtet Johannes Koinig, Direktor für Medizin bei der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes.
Vor knapp drei Jahren rief man nun das Uro-Netzwerk Steiermark ins Leben. Mit Hilfe verstärkter Kooperationen zwischen den LKHS wurden dringliche und komplexe OPS an den Standorten Graz und Leoben konzentriert, Routinefälle und minimalinvasive Verfahren in Deutschlandsberg bzw. Rottenmann. Seit August sind auch die Barmherzigen Brüder Graz mit an Bord.
Koinig: „Dank dieser gezielten Bündelung der Ressourcen gelang es, die Wartelisten bei urologischen Eingriffen rascher abzubauen. Mittlerweile liegen die Eingriffszahlen wieder über jenen von 2019, das Netzwerk hat maßgeblich dazu beigetragen.“


Patienten-, aber auch personalzugewandtere Medizin bietet zudem die Ausweitung der tagesklinischen Angebote etwa in Fürstenfeld, Graz oder Bruck.
„Viele Patienten wollen möglichst schnell aus dem Spital wieder heim, die Arbeitsbedingungen sind ohne Nachtdienste und mit besserer Planbarkeit attraktiver. Unterm Strich bedeutet das schnellere Genesung, mehr Jobzufriedenheit und geringere Kosten“, konkretisiert Koinig.
Seit 2019 sind die tagesklinischen Eingriffe um 42 Prozent gestiegen, vorwiegend bei Herzkatheter- und Katarakt-OPs, Metallentfernung oder in der Handchirurgie.