Demenz ist, basierend auf derzeitigem Wissen, nicht heilbar, aber vieles ist möglich: Therapien wie Ergo- oder Physiotherapie helfen Betroffenen, kognitive und physische Fähigkeiten zu erhalten und den Alltag gut zu meistern. Viele Personen mit Demenz wünschen sich, so lange wie möglich selbstbestimmt und zu Hause leben zu können. Dafür ist es essenziell, eine rechtzeitige fundierte Diagnose und die adäquate Unterstützung zu erhalten: medizinisch, sozial und rechtlich.

Seit 2022 liegt die Umsetzung der Österreichischen Demenzstrategie in der Steiermark in den Händen der Psychiatrie-/Demenz-Koordinationsstelle im Gesundheitsfonds Steiermark. Diese hat mit dem Netzwerk Demenz Steiermark (Needs) eine Task-Force gebildet, die Bedürfnisse und Perspektiven von Familien und Betroffenen mit dem ambulanten und stationären Bereich zusammenführt. Es geht darum, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die helfen, die Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu verbessern und ihre Versorgung bedürfnisorientiert zu stärken.
Bis 2050 könnten steiermarkweit bis zu 35.200 Personen an Demenz erkrankt sein, eine Steigerung von 65% gegenüber heute.
Wesentlich ist dabei die Entwicklung von Pilotprojekten. Eines davon ist das “Tandem“ am Grazer Krankenhaus der Elisabethinen. Hauptziel ist, Verbleib und Selbstständigkeit im häuslichen Umfeld so lange wie möglich sicherzustellen. Im Rahmen des Projekts lernen Patienten und Angehörige bereits während eines stationären Aufenthalts ihre „Tandem-Nurses“ (DGKP) kennen. Diese begleiten die Patienten im stationären Aufenthalt und nach ihrer Entlassung mit nach Hause und übernehmen dort wichtige pflegerische und organisatorische Tätigkeiten. Erweitert wird das Projekt durch ehrenamtliches Engagement. Ein weiteres Pilotprojekt ist die Mitentwicklung einer Begegnungsgruppe für Menschen mit Demenz, die im Projekt “Momenz“ umgesetzt wird. Diese Initiative, die steiermarkweit ausgehend von Graz etabliert werden soll, wird von Greislerei Glücksmomente für Senioren und Herzens Memory umgesetzt.
Informationen für Betroffene und Angehörige
Das Netzwerk Demenz Steiermark (Needs) informiert bedürfnisorientiert, vernetzt Akteure im Handlungsfeld und entwickelt Vorschläge zur Stärkung der Versorgungskette besonders an ihren Schnittstellen. Weiters gestaltet Needs die Vertiefung des dafür nötigen Wissens mit, wie dies etwa in Lehrgängen in Kooperation mit dem ÖGKV und der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin der Fall ist.
Informationen über Unterstützung in den steirischen Regionen findet man im „Steirischen Demenz-Wegweiser“ https://wegweiser.demenz-steiermark.at. Gedruckte regionale Ausgaben liegen bislang von „Vergissdeinnicht - Netzwerk Demenzhilfe“ für Graz und von Netzwerk Demenz Steiermark für Leibnitz, Liezen, Voitsberg und Weiz vor.
Infos zu Pilotprojekten auf www.elisabethinen.at/dtz und www.momenz.at