Weihnachten gilt als Fest der Liebe, der Familie und der Besinnung. Doch ein Blick in die Innenhöfe und zu den überquellenden Containern zwischen Bregenz und Eisenstadt zeigt: Es ist auch das Hochamt der Verschwendung. Kaum sind die Kerzen erloschen, türmen sich Geschenkpapier, Verpackungen, Lebensmittelreste und ausrangierte Christbäume. Was wir da entsorgen, ist nicht bloß Müll – es ist ein gesellschaftlicher Befund. Die Zahlen, die zuletzt auch in diversen Medien aufgegriffen wurden, sind ernüchternd. Millionen Tonnen Abfall jährlich, zu den Feiertagen noch einmal deutlich mehr. Laut Greenpeace steigt das Müllaufkommen rund um Weihnachten und Neujahr um bis zu 20 Prozent. Das ist kein Ausrutscher, das ist System. Wir konsumieren, als gäbe es kein Morgen – und entsorgen, als hätte unser Handeln keine Folgen. Besonders bitter ist der Blick auf die Geschenke. Rund jedes fünfte Paket wird retourniert, Hunderttausende neuwertige Produkte landen in der Vernichtung, weil Rücknahme und Wiederverwertung betriebswirtschaftlich „nicht effizient“ sind. Das ist die Logik eines Systems, das einen funktionsfähigen Pullover lieber schreddert, als ihn weiterzugeben. Auch beim Essen zeigt sich diese Schieflage. Während wir über Teuerung klagen, entsorgen wir jährlich pro Kopf Dutzende Kilo Lebensmittel. Mindestens eine Mahlzeit pro Person landet an den Feiertagen im Abfall. Das ist nicht nur ökologisch fragwürdig, sondern moralisch schwer zu rechtfertigen in einer Gesellschaft, die Armut und soziale Kälte zunehmend spürt. Weihnachten ist vorbei, die Müllberge sind geblieben. Genau darin liegt die Chance: nicht zur Tagesordnung überzugehen. Weniger kaufen, bewusster schenken, reparieren, weitergeben, verwerten – nicht erst im Advent, sondern das ganze Jahr. Und ja: Politik und Handel sind gefordert, mit klaren Regeln gegen Vernichtung und mit Anreizen für Wiederverwendung statt Wegwerfprämien. Wenn wir aus den Resten der Feiertage nichts lernen, war es kein Ausrutscher – sondern ein Vorsatz, den wir Jahr für Jahr erneuern.
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