Sehr geehrter Herr Bundespräsident Steinmeier, sehr geehrter Herr Bundespräsident Van der Bellen, Ihren gemeinsamen Appell ,,Europa muss und kann sich neu erfinden'' halte ich zwar für gut und wichtig. Doch den Ernst der Lage zu erkennen ist das eine, das Handeln ist letztendlich aber das Entscheidende. Auch wenn Europa auf vieles – ich denke neben der europäischen Einigung beispielsweise auch an die griechischen Philosophen, die Renaissance und die Aufklärung – stolz sein kann, wirkt unser Kontinent heute schwächer denn je. Die strukturellen Schwächen treten gerade in Krisenzeiten deutlich zutage. Die Hoffnung, durch friedliche ökonomische Verflechtung im Rahmen der Globalisierung eine stabile Weltordnung zu schaffen, hat sich als Illusion entpuppt. Mit dem Bedeutungsverlust des Westens und speziell Europas verändert sich das Machtgefüge auf der Welt. Wir befinden uns in einer neuen multipolaren Weltordnung: Länder wie China, Indien oder Russland gewinnen global immer mehr an Einfluss. Europa hingegen nimmt auf der Weltbühne bestenfalls eine Statistenrolle ein. Zudem haben die USA deutlich zu verstehen gegeben, dass sich Europa künftig stärker selbst um seine Verteidigung kümmern muss. Umso wichtiger ist es aus meiner Sicht daher, dass die europäischen Staaten endlich zu einer stabilen Einheit zusammenwachsen und sich gemeinsam den Problemen der Zukunft stellen. Gut gemeinte Appelle werden allerdings nicht reichen. Ihnen müssen auch Taten folgen.
Ingo Fischer, Lavamünd
Erschienen am Di, 21.10.2025
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