Die öffentlichen Spitäler österreichweit einer gemeinsamen Steuerung zu unterwerfen, ist ein Muss. Warum dann die Gegenwehr mancher „Landesfürsten“? Klare Antwort: Politiker können in „ihren“ Spitälern die Parteibuchwirtschaft hemmungslos ausleben. Der Themenkomplex gäbe den Stoff für Romane her. Nichts ist wichtiger als das richtige Parteibuch, das gilt vom Primararztposten hinab bis zum Portier. ÖVP & SPÖ haben unsere Spitäler im Würgegriff. Den Großteil meiner ärztlichen Ausbildung genoss ich in einer „roten“ Krankenanstalt. Meine Landarztpraxis hingegen befand sich im Nahbereich eines „schwarzen“ Spitals. Ortsbewohner, welche in diesem Krankenhaus Anstellungen bekamen, gehörten aufgrund des hohen Gehaltsniveaus zu den Privilegierten. Meine Erinnerung: Die ÖVP-Bürgermeister des Bezirkes hatten immer eine Reihungsliste im Hinterkopf. Je nach Größe der Kommune durften sie eine gewisse Anzahl von Gewogenen im besagten Klinikum „unterbringen“, von Reinigungskräften beginnend über das Küchenpersonal bis zur Betriebsfeuerwehr. Die Parteimitgliedschaft war dabei Grundbedingung. Auch bei Bestellungen zum Abteilungsleiter entschied die Parteitreue. Klartext: Ein „roter“ Bewerber, selbst bei überragender Qualifikation, hatte nicht die geringste Chance. Wer dieses System von Rot und Schwarz aufbricht, führt unser Spitalswesen in eine bessere Zukunft.
Dr. Wolfgang Geppert, Wien
Erschienen am Mi, 22.10.2025
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