Das freie Wort

Zum Vorschlag von Minister Kocher

Natürlich fallen besonders die Oppositionsparteien über den Arbeitsminister her, obwohl er, meiner Meinung nach, einen äußerst vernünftigen Vorschlag gemacht hat. Jetzt setzt das Wehklagen von allen Seiten ein, Kocher würde Mütter in die Vollzeit zwingen, und sie müssten ihre Kleinkinder in fremde Obhut geben. Das war aber nie geplant, Menschen mit Betreuungspflichten sowie gesundheitlich Beeinträchtigte waren nie die Zielgruppe dieser geplanten Maßnahmen. Aber es ist nicht einzusehen, warum die ohnehin schon leidgeprüften Steuerzahler junge und fitte Menschen mit Sozialleistungen unterstützen sollten, die ihre Work-Life-Balance dahingehend verstehen, dass sie um die 1000 Euro Mindestsicherung mit allen damit verbundenen Vorteilen kassieren, dazu noch geringfügig steuerfrei 500 Euro monatlich dazuverdienen können und so ca. 1500 Euro Monatseinkommen lukrieren. Viele Menschen, die 40 Stunden arbeiten, verdienen nicht wesentlich mehr und müssen noch Steuern und Abgaben zahlen, finanzieren so die soziale Hängematte für diejenigen mit, die möglichst bequem durchs Leben kommen wollen. Bei dieser Einstellung wird uns auch die angestrebte Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften nichts nützen, die werden auch bald draufkommen, dass es sich in Österreich auch ganz bequem ohne viel Arbeit leben lässt. Schon jetzt hat die österreichische Wirtschaft massive Einbußen, weil sie viele Stellen im Niedriglohnsektor nicht besetzen kann und immer mehr qualifiziertere Arbeitnehmer lieber ins benachbarte Ausland, wie Deutschland und die Schweiz, abwandern. Es ist höchst an der Zeit, die Sozialleistungen nicht noch weiter auszubauen, sondern wirklich nur denen zukommen zu lassen, die darauf angewiesen sind. Das sind aber sicher nicht junge und gesunde Menschen, denen durchaus zumutbar ist, für ihren Lebensunterhalt selbst aufzukommen. Stattdessen sollen Arbeitnehmer, die bereits 40 oder 45 Jahre im Berufsleben stehen, noch weiterarbeiten und am besten mit dem Partezettel am Rücken in eine möglichst kurze Pensionsphase eintreten. Unser bereits jetzt hoch verschuldeter Staat wird aber irgendwann gezwungen sein zu sparen, und dann sind soziale Unruhen (siehe Frankreich) vorprogrammiert, denn wegnehmen will sich ja keiner was lassen.

Susanne Freigassner-Riederer, per E-Mail

Erschienen am Fr, 17.2.2023

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