Da wird seit mehr als 25 Jahren über den Bau einer seit Langem geplanten Stadtumfahrung für Wien verhandelt. Alle Bau- und Umweltverträglichkeitsprüfungen liegen endlich genehmigt vor, und dann kommt Frau Gewessler und stoppt mit einem Handstreich den für Wien und seine Bürger in der Donaustadt so wichtigen Bau des Lobau-Tunnels, wofür schon viele Millionen Euro an Vorbereitungsarbeiten investiert wurden. Ihr Argument: Neue Überprüfungen haben ergeben, dass die vor 25 Jahren erzielten Erkenntnisse heute keine Gültigkeit mehr haben und deshalb die Ostumfahrung durch das Naturschutzgebiet nicht mehr nötig sei. Vielleicht ist Frau Gewessler entgangen, dass die Umfahrung umweltschonend „unter“ der Lobau gebaut wird, und dass sich der Straßenverkehr seit 20 Jahren mindestens verdoppelt hat. Ihre Empfehlung, den Straßenverkehr zu halbieren und auf die Öffis umzusteigen, ist auch nicht ganz durchdacht. Die U-Bahnen sind schon jetzt zu den Stoßzeiten hoffnungslos überfüllt. Die Waren, die mit dem Lkw zugestellt werden, wie die Lebensmittelversorgung für die Bevölkerung oder schwere Lasten für die Baustellen, können nicht mit der Straßenbahn transportiert werden. Völliger Unsinn. Der Transitverkehr mit schweren Lkw lässt sich auch nicht verhindern. Ich bin der Meinung, dass eine Umfahrung, die man zügig befahren kann, wesentlich umweltschonender ist als der tägliche kilometerlange Stau mit vielen Unfällen und gestressten Autofahrern auf der Tangente. Frau Gewessler redet von neuen umweltschonenden Projekten als Ersatz für die Umfahrung. Sie hat sie aber noch nicht genannt. Es besteht der Verdacht, dass sie sie selber noch nicht kennt. Herr Bürgermeister Ludwig soll sich nicht geschlagen geben und versuchen, das Projekt Lobau-Tunnel doch noch umzusetzen. Er soll sich auch nicht von Berufsdemonstranten, die auf der Baustelle Partys feiern, einschüchtern lassen. Ich wünsche ihm viel Erfolg.
Erich Wolf, Wien
Erschienen am Fr, 3.12.2021
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