Skandale über Skandale

Sie häufen sich. Geben sich quasi gegenseitig die Klinke in die Hand. In immer kürzeren Intervallen reiht sich ein Skandal an den anderen. Und die Hemmschwelle scheint sogar in Pandemie-Zeiten immer niedriger zu werden. Wie jetzt bekannt wurde, soll Hygiene Austria, eine Tochterfirma von Palmers und Lenzing, ganz tief in die betrügerische Trickkiste gegriffen haben. Die Firma selbst bestreitet selbstverständlich sämtliche Vorwürfe vehement, wonach sie billigen Mund-Nasen-Schutz aus China auf „Made in Austria“ umetikettiert haben soll. Billigware aus dem Reich der Mitte als Qualitätsprodukt zu völlig überhöhten Preisen an den Mann und die Frau zu bringen war schon immer ein lukratives Geschäft, aber Betrug. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt. Es erfolgte bereits eine gemeinsame Großrazzia mit der Finanzpolizei an Firmensitzen in Niederösterreich und Wien. Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch ein abgehörtes Telefongespräch im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen einen Menschenhändlerring. Skrupellose Geschäfte werden in unserer Gesellschaft immer alltäglicher, nur bleiben sie in jedem einzelnen verurteilungswürdig und zutiefst verwerflich. Und damit uns ja nicht fad wird, erscheint schon das nächste Kapitel am Corona-Horizont. Ein Skandal, der noch keiner ist, aber eindeutig das Potenzial dazu hat, einer zu werden. Das Gesundheitsministerium verkündete kürzlich, dass eine freie Impfstoffwahl in Österreich in weiter Ferne sei. Es ist nur so: Bei einem Impfstoff geht es nicht nur um die Wirksamkeit, sondern auch um die Verträglichkeit. Letzteres spielt naturgemäß vor allem für Ältere und Menschen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen eine immens wichtige Rolle. Dass die Regierung Angst hat, auf dem Impfstoff von AstraZeneca sitzen zu bleiben, ist mir schon klar. Nur ist das noch lange kein Grund, Menschen einen Impfstoff zwangsweise aufzudrängen. So nach dem Motto „Koste es, was es wolle“ oder „Nehmt gefälligst, was ihr kriegen könnt“. Das kann es wohl nicht sein! Will man etwa so das Vertrauen der Leute gewinnen und die Impfbereitschaft hochhalten? Die Regierung sollte lieber aufpassen, dass sie nach dem Impfdebakel nicht auch noch einen handfesten Impfskandal produziert!