Das freie Wort

Mutierte Corona-Variante

Laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ hält es Andreas Bergthaler, seines Zeichens Forschungsgruppenleiter beim CEMM (Zentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), für nicht ausgeschlossen, dass man aufgrund der mittlerweile auch in Österreich nachgewiesenen mutierten Virus-Variante, die Maßnahmen überdenken müsse. Ich habe mich bemüht, dieser relativ inhaltslosen Aussage eine Bedeutung abzuringen. Tut mir leid, ich war nicht erfolgreich. Sofort stellt sich einem bei dieser Aussage die Frage, welche Maßnahmen sollte man überdenken? Welche sollen verändert, verschärft oder zusätzlich verordnet werden? Schon jetzt ist das Chaos perfekt. Was wollen wir noch alles abdrehen? Vielleicht meint Herr Bergthaler, dass wir in Zukunft nur noch eingebunkert, in einem Dauer-Lockdown, das Ende unserer Tage abwarten sollten. Es ist unbegreiflich, wie viele „Experten“ sich derzeit Gehör verschaffen und dieses auch finden, wie reine Vermutungen als Erkenntnisse dargestellt und sofort wieder als Warnungen wiedergegeben und kolportiert werden, ohne dass dazu Fakten vorgelegt werden können. Ich denke, dass in Zeiten wie diesen gerade die Wissenschaft für Klarheit und Besonnenheit sorgen sollte, anstatt ständig mit irgendwelchen unvollständigen Teilergebnissen und Annahmen neue Ängste und Sorgen zu verbreiten. Die, die wir bereits haben, sind groß genug. Entweder jemand kann mit faktenbasierten Erkenntnissen aufwarten, oder er/sie möge besser schweigen. Wenn es nun angeblich „erste Erkenntnisse“ darüber gibt, dass diese neue Mutation des Virus ansteckender ist, jedoch schwerere Verläufe kaum beobachtet werden können, ja um Gottes willen, welche Maßnahmen sollen wir aufgrund dieser „Erkenntnis“ überdenken oder ändern? Sollen wir aufgrund dieser unpräzisen Aussage die Welt nochmals auf den Kopf stellen, ohne zu wissen, was richtig oder falsch ist? Es ist erstaunlich, wie viele Experten derzeit davon profitieren, indem sie die Öffentlichkeit mit unbelegten „Erkenntnissen“ versorgen. Zielführende Lösungsvorschläge sind hingegen eine Rarität. Und so enden wir immer wieder in einem weiteren zumeist noch schärferen Lockdown, welcher nach neuesten Erkenntnissen die Regierung eine Milliarde pro Woche kostet.

Franz Zwickl, Muthmannsdorf

Erschienen am Sa, 9.1.2021

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